Jesus spricht zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, wenn du ihn weggetragen hast, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast, und ich will ihn holen. (Joh 20,15)

Wir leben in einer brandheißen Zeit. Es geht auf das Ende zu, die Wiederkunft Jesu steht kurz bevor. Es ist die Zeit, in der eine große Ernte darauf wartet, eingeholt zu werden. Es ist die Zeit, in der der Heilige Geist neu in Kraft und Vollmacht über die Nationen ausgegossen wird und Zeichen und Wunder geschehen. Es ist die Zeit, in der Verführer aufstehen – und zwar in der Gemeinde insgesamt, im Leib Christi. Und daher ist es die Zeit, in der wir wissen müssen, wer mit uns spricht!

In diesem Vers aus dem Johannes-Evangelium kommt Maria zum leeren Grab und ist geschockt, denn der Leichnam Jesu ist verschwunden. Jesus steht vor ihr, doch sie erkennt ihn nicht und hält ihn für den Gärtner. Erst in dem Moment, wo er sie mit ihrem Namen anspricht, weiß sie, wer er ist. Bei den Emmaus-Jüngern sehen wir das gleiche: Sie sind unterwegs mit Jesus, er erklärt ihnen, was passiert ist, doch erst in dem Moment, als Jesus das Brot bricht, erkennen sie ihn. Und das, nachdem sie drei Jahre Tag und Nacht mit ihm zusammengewesen waren!

Wir machen einen Sprung in den Garten Eden. Die Schlange kommt zu Eva und beginnt, das Wort Gottes zu hinterfragen. Wir lesen an dieser Stelle zum ersten Mal davon, dass Adam und Eva offensichtlich mit den Kreaturen um sie herum sprechen konnten, denn Eva war keineswegs überrascht, als die Schlange den Mund aufmachte. Wir wissen auch nicht, wie lange Adam und Eva im Garten Eden gelebt haben, bis es zur Katastrophe kam und sie das Paradies verlassen mussten. Doch plötzlich beginnt ein Wesen aus ihrer unmittelbaren Umgebung, die nur friedlich und voller Segen war, Gott in Mißkredit zu bringen – und Adam und Eva bemerken es nicht!

Ihr Lieben, Vertrautheit, Sympathie und Freundschaft sind kein Schlüssel um zu erkennen, womit wir es zu tun haben! Jesus wurde nach drei Jahren Gemeinschaft nicht als der auferstandene Sohn Gottes erkannt, die Schlange wurde nach einem Zeitraum X nicht als Satan erkannt! Die größte Falle, in die wir als wiedergeborene, geisterfüllte Christen in dieser Endzeit tappen können, ist Blindheit. Blindheit lässt uns den Moment verpassen, wo Jesus selbst uns gegenüber steht, und den Moment, wo wir der Schlange einen gezielten Tritt auf den Kopf geben sollten.

Paulus selbst warnt davor: aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen in ihre Gefolgschaft (Apg 20,30). Auch hier siehst du wieder, dass in einer Gemeinschaft plötzlich ein anderer Wind weht, der Jünger den Kurs ändern lässt. Menschen, deren Herz vollkommen auf das Reich Gottes ausgerichtet ist und die die Bibel kennen,verlassen den sauberen Weg. Wie kann das sein?

Das wichtigste, was wir in dieser Zeit haben, ist unsere Beziehung zu Gott und zum Heiligen Geist. Johannes sagt: Geliebte, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind! Denn es sind viele falsche Propheten in die Welt ausgegangen (1 Joh 4,1). Unsere Aufgabe besteht darin, zu unterscheiden, wer mit uns spricht.

Wie kannst du ganz praktisch da herangehen? Du hast den Heiligen Geist in dir. Er ist der Geist der Wahrheit, der alles weiß und jeden bis in die tiefsten Tiefen kennt. Er ist der einzige, der dir wirklich sagen kann, was Sache ist. Wenn du in einem Gottesdienst oder einer anderen Gemeinde-Veranstaltung bist, dann strecke dich danach aus, vom Geist her wahrzunehmen, was gerade läuft. Lass dir vom Heiligen Geist offenbaren, was jenseits der natürlichen Sinne geschieht. Spürst du Friede und Freude? Fühlt es sich irgendwie klebrig oder stachelig an? Oder ist da einfach nur ein endloses Nichts? Strecke deine geistlichen Antennen aus, denn dafür hast du sie!

Übrigens geht es nicht darum, jeden geistlichen Leiter als Scharlatan zu entlarven! Es geht auch nicht darum, hochprophetisch herauszufinden, was in dieser oder jener Gemeinde nicht stimmt und wer gerade falsch liegt. Eigentlich geht es überhaupt nicht um die anderen, sondern es geht um dich ganz persönlich. Es geht zunächst einmal darum, dass DU nicht vom Kurs abkommst. Und sei sehr behutsam, wenn du ein komisches Gefühl hast. Renne nicht gleich mit deinen Eindrücken los, sondern prüfe gründlich. Es ist nicht deine Aufgabe, die Leiterschaft zu entlarven oder auch nur eine Saat von Mißtrauen zu säen. Deine Aufgabe ist es, die Geister zu prüfen und zu prüfen, ob du weiterhin in diese Gemeinde oder zu jener Veranstaltung gehst.

Übrigens gibt dir 1. Thess. 5, 21 einen Leitfaden: Prüft alles, das Gute behaltet! Deine Haltung sollte sein, das Gute zu finden, und nicht das Schlechte! Es ist eine Haltung von Achtung und Ehre, die das Gute erwartet und schätzt, statt das Haar in der Suppe finden zu wollen.

Dieses Thema ist ausgesprochen heikel, doch die Zeit, in der wir uns befinden, ist es ebenfalls. Wir müssen unbedingt nüchtern und wachsam sein und dürfen dabei doch weder auf der einen noch auf der anderen Seite vom Pferd fallen. Nur der Heilige Geist kann uns in dieser Zeit helfen, mit dem Geist zu beurteilen, und nicht auf Grundlage von Sympathie, Attraktivität, Gemeindegröße oder ähnlichen Äußerlichkeiten.

Vater, in Jesu Namen danke ich Dir, dass Dein wunderbarer Heiliger Geist in mir wohnt. Heiliger Geist, Du bist der Geist der Wahrheit, du kennst alles und weißt alles. Ich bitte Dich: Öffne meine Augen, dass ich sehe. Öffne meine Ohren, dass ich höre. Führe mich in die Wahrheit, denn Du selbst bist die Wahrheit. Lehre mich,  die Geister sauber zu unterscheiden und hilf mir, in der Liebe und im Respekt zu bleiben. Amen.