Aber sie verstanden das Wort nicht und fürchteten sich, ihn zu fragen. (Mk 9,32)
Die Zeit, in der Jesus auf der Erde und mit seinen Jüngern zusammen war und sie lehrte, war wie eine Brücke zwischen dem Alten und dem Neuen Testament. Jesus lehrte seine Jünger, wie das Reich Gottes ist, wie man sich darin bewegt und welche Regeln gelten. Doch gleichzeitig war das Gesetz, der Alte Bund, noch aktiv und gültig, da Jesus ja noch nicht gestorben war. Vieles von dem, was die Jünger von Jesus lernten, wurde erst nach seiner Auferstehung in der ganzen Fülle aktiv.
Vieles von dem, was Jesus seinen Jüngern erklärte, war für sie vollkommen unverständlich und unvorstellbar. Und sie hatten Furcht davor, ihn zu fragen, was er meint. Warum sie Angst hatten, wissen wir nicht. Jesus konnte durchaus sehr deutlich werden, wenn er unzufrieden war mit seinen Jüngern. Vielleicht wollten sie aber auch einfach keine Details wissen, nachdem er ihnen gerade wieder einmal gesagt hatte, dass er auf brutale Weise getötet und auferstehen wird. Doch lass uns heute einen Aspekt anschauen, den wir in Gottes Beschreibung seines Bundes mit uns finden. Gestern haben wir uns einen Ausschnitt dieses neuen Bundes angeschaut, in dem wir als Kinder Gottes heute stehen. Dabei haben wir gesehen, dass Halbherzigkeit nicht das ist, wie Gott sich seinen Bund mit uns vorstellt. Doch was macht aus Gottes Sicht seinen Bund mit uns heute aus?
Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel schließen werde nach jenen Tagen, spricht der Herr: Ich will ihnen meine Gesetze in den Sinn geben und sie in ihre Herzen schreiben; und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein. Und es wird keiner mehr seinen Nächsten und keiner mehr seinen Bruder lehren und sagen: Erkenne den Herrn! Denn es werden mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen; (Hebr 8,10-11)
Gott wünscht sich, dass wir voll sind mit ihm, mit seinem Wort, mit seinem Gesetz (das Jesus selbst erfüllt hat, so dass wir heute in der Erfüllung leben können) und ihn kennen. Niemand soll mehr auf Menschen angewiesen sein, die Gott erklären, weil jeder Gott ganz persönlich kennt. Übrigens sagt das der gleiche Gott, der den fünffältigen Dienst gegeben hat, damit der Leib Christi zugerüstet wird! Widerspricht Gott sich selbst? Mit Sicherheit nicht. Wir brauchen die Lehrer, Prediger und Verkündiger des Wortes. Wir brauchen Leiterschaft in den Gemeinden. Und doch besteht ein Aspekt des neuen Bundes darin, dass jeder von uns Gott ganz persönlich kennt. Wie geht das?
Die Auferstehung und die Himmelfahrt Jesu haben den Weg freigemacht für das kostbarste Geschenk, das seit unserer Wiedergeburt für uns bereitsteht: Der Heilige Geist. Jesus sagte, dass es nötig ist, dass er selbst geht, weil sonst der Tröster nicht kommen kann. Der Tröster, der parakletos, ist der zur Hilfe Herbeigerufene. Ich bete heute morgen, dass wir erkennen, wie wertvoll und unersätzlich der Heilige Geist für uns ist! Er ist derjenige, den Jesus selbst zu unserer Hilfe geschickt hat. Er ist derjenige, der uns absolut alles beibringen kann, auf absolut jede Frage eine Antwort hat und absolut jedes Geheimnis kennt. Er ist ein Drittel des dreieinigen Gottes. Und er ist da, um dich zu lehren, in alle Wahrheit zu führen, dir die Geheimnisse zu offenbaren, dir das Kommende zu verkündigen und vieles mehr.
Die Jünger damals lebten zwar mit Jesus, dem Sohn Gottes zusammen und erfuhren alles quasi aus erster Hand, doch sie waren noch nicht wiedergeboren. Ihr Geist war noch gar nicht in der Lage, all die Dinge zu verstehen, die sie mit Jesus erlebten und die er ihnen erklärte. Du hast heute einen entscheidenden Vorteil: Dein Geist ist aus Gott geboren, du hast Zugang zu all den Dingen, die Gott für dich hat. Jesus lebt nicht mehr unter uns, um uns zu unterrichten, doch der Heilige Geist ist heute da, um diese Aufgabe für dich zu erfüllen.
Es gibt heute für dich keine einzige Frage, die unbeantwortet bleiben muss, die peinlich wäre oder die sich nicht gehört. Der Heilige Geist kennt dich ganz genau, er weiß, wie du „tickst“ und er ist in der Lage, dir jede noch so verborgene Information zukommen zu lassen. Was auch immer dich gerade beschäftigt: Seien es Fragen des praktischen Lebens, wissenschaftliche, politische, historische, wirtschaftliche oder sonstige Fragen – der Heilige Geist kennt die Antwort. Sie flattert vielleicht nicht gleich morgen früh in deinen Briefkasten, doch erwarte, dass du die Antworten bekommst, die du brauchst. Und erwarte, dass diese Antworten einen Unterschied machen werden.
Gottes Volk ist dazu berufen, den Nationen die Herrlichkeit Gottes bekannt zu machen. Ein Weg dazu ist, hervorzustrahlen, wenn es um Gelingen, Erfolg, Weisheit und Können geht. Und derjenige, der dir dazu verhelfen kann, ist der Heilige Geist. Dein Gelingen ist die beste „Werbekampagne“ Gottes.
Mache dich auf, werde Licht! Denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir! Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und tiefes Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Und Heidenvölker werden zu deinem Licht kommen, und Könige zu dem Glanz, der über dir aufgeht. (Jes 60,1-3)