Das Volk, das in der Finsternis wohnte, hat ein großes Licht gesehen, und denen, die im Lande des Todesschattens wohnten, ist ein Licht aufgegangen. (Mt 4,16)

Ich weiß nicht, wie es dir geht, doch ich stelle für mich immer wieder fest, wie selbstverständlich es für mich ist, im Reich Gottes zu sein. Ich habe mich als Teenager bekehrt, habe es von Anfang an ernst mit Gott gemeint, bin in einer stabilen Familie aufgewachsen und wurde von den zahlreichen Katastrophen verschont, die ein normaler Mensch im Leben durchmachen kann.

Gestern war ich an einem Ort, an dem nun zahlreiche „normale“, sprich: nicht-wiedergeborene Menschen waren. Während ich in diesem Gebäude wartete und Zeit hatte, die Vorbeigehenden anzuschauen, sah ich so viele Gesichter voller Sorge, abgekämpft, oft eine Mischung aus Angst und Entschlossenheit. Auf einmal bemerkte ich Schatten um mich herum. Dieser Ort war voll mit Geistern der Not, Sorge, Armut, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Und plötzlich wurde mir wieder einmal ganz neu bewusst, was für ein Privileg es ist, Jesus zu kennen, im Reich Gottes zu leben und Gott als unseren Vater zu haben. Und mir wurde wieder neu bewusst, wie dringend die Menschen Jesus brauchen.

Ihr Lieben, mit unserer Bekehrung ist etwas so Gewaltiges geschehen! Wir wurden versetzt aus dem Machtbereich Satans persönlich in das Reich Gottes. Durch Jesus sind wir für immer vollkommen gemacht, für immer unanklagbar, für immer unantastbar, für immer im Leben und Licht Gottes. Wir sind in Christus die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt.

Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht (1 Petr 2,9).

Dieser Vers ist so voll mit Offenbarung über dich, über Gott und über deine Vergangenheit. Bevor du bekehrt warst, hast du in der Finsternis gelebt. Jetzt gehörst du zu einem auserwählten Volk. Gott hat dich quasi handverlesen. Du gehörst zum königlichen Priestertum, also in die Dienstmannschaft des Königs aller Könige selbst. Du bist heilig! Gottes Natur ist in dir. Wenn du mal Verse studierst, wo die Heiligkeit Gottes beschrieben wird, findest du oft die Beschreibung von gleißendem Licht. Das Angesicht Jesu leuchtet wie die Sonne in ihrer Kraft (Offb 1,16). Kannst du dir das vorstellen? Hast du schon mal versucht, direkt in die Sonne zu schauen? Unmöglich. Aber das gleiche gilt jetzt für dich! Du selbst gehörst zu Gottes Eigentum. Wer dich antastet, tastet Gottes Eigentum an. Hat dir schon mal jemand eine Schramme in den Autolack gemacht? Wie ging es dir dabei? Kannst du dir also vorstellen, wie es ist, wenn jemand eine Schramme in Gottes Eigentum macht?

Als solche Menschen sind wir in der besten aller denkbaren Positionen. Wir sind versetzt aus Satans Machtbereich. Dieser Machtbereich ist die Welt, in der wir uns momentan physisch befinden (siehe 2 Kor 4,4). Doch Satans Herrschaft über uns ist beendet, er kann nichts mehr gegen uns ausrichten. Gleichzeitig bewegen wir uns vollkommen frei und mit dem ganzen Himmel hinter uns in dieser Welt. Unser Auftrag besteht darin, diesen Menschen, die sich noch in der Finsternis befinden, unseren Gott, seine Tugenden, also seine Vollkommenheit, seine Güte und seine Liebe zu verkündigen.

Wir müssen uns eine Sache vor Augen führen: Jeder Mensch, der nicht Teil des Reiches Gottes ist, gehört zum Machtbereich Satans. Das bedeutet nicht nur, dass dieser Mensch die Ewigkeit in der Hölle verbringen wird, wenn er Jesus nicht kennenlernt. Das bedeutet außerdem, dass er heute, in diesem Moment, ganz praktisch unter dem Einfluss des Reiches der Finsternis steht. Satan ist ein Mörder, ein Räuber und ein Lügner. Er arbeitet mit dämonischen Kräften, und sein Ziel ist es, Menschen zu quälen und zu zerstören. Jede Form von Depression, Krankheit, Angst, Armut, Hoffnungslosigkeit, Streit, Zerwürfnisse in Freundschaften und Familien, Verlust in jeder Form entspringt der Herrschaft Satans. Es ist ein Leben in Finsternis und im Schatten des Todes. Wir dürfen uns nicht blenden lassen von scheinbar geordneten oder wohlhabenden Verhältnissen. Jeder Mensch, der Jesus nicht kennt, steht unter dieser Herrschaft und erlebt diese Dinge.

Warum wurden wir eigentlich nicht sofort in den Himmel entrückt, als wir Jesus angenommen haben? Das wäre doch zu schön, oder? Doch der Grund ist ganz einfach. Wir sind hier, um den Menschen zu sagen, dass es Hoffnung, Heilung, Rettung und Erlösung gibt. Irgendwie hast du von Jesus erfahren und bis schließlich in das Reich Gottes versetzt worden. Hättest du nicht von Jesus gehört, wärest du noch immer in der Finsternis. Und hat sich dein Leben nach deiner Bekehrung nicht dramatisch geändert?

Die Menschen um uns herum brauchen das, was wir haben! Sie brauchen Licht in ihrem Leben. Du lebst im Licht, Gottes Herrlichkeit ruht auf dir, du machst einen Unterschied in dieser Welt. Und du bist wie ein wandelnder Wegweiser zu Gott, dem Vater. Lass dein Licht strahlen. Ich hatte an diesem Ort gestern ein phantastisches Gespräch, wo ich über mein Leben mit Gott berichten konnte. Und ich sah in den Augen meines Gegenübers Sehnsucht nach Gott. Die Menschen um uns herum sehnen sich tief in ihrem Inneren nach ihm – ob sie es zugeben oder nicht.

Mache dich auf, werde Licht! Denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir! Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und tiefes Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Und Heidenvölker werden zu deinem Licht kommen, und Könige zu dem Glanz, der über dir aufgeht. (Jes 60,1-3)