Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht. (1 Mose 1,3)

Ich weiß nicht, für wie viele unter euch klar ist, dass die Erschaffung der Erde in 1. Mose 1 nicht der Anfang von allem war, sondern eigentlich nur der Anfang eines neuen Kapitels. Denn was vorher geschehen war, war der Fall Luzifers. Es gab bereits die Himmel und die Erde, und die Erde wurde wüst und leer. Zwischen 1. Mose 1,1 und 1. Mose 1,2 fand eine ganze Epoche statt, die damit endete, dass Satan oder Luzifer auf die Erde geworfen wurde. Du kannst das in Jesaja 14 und Hesekiel 28 nachlesen.

Gott scheidet in den Versen 3 und vier das Licht und die Finsternis voneinander. Die Bedeutung dessen geht weit über den Unterschied zwischen hell und dunkel hinaus.

Denn Gott, der dem Licht gebot, aus der Finsternis hervorzuleuchten, er hat es auch in unserem Herzen licht werden lassen, damit wir erleuchtet werden mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi (2 Kor 4,6).

In der Schöpfungsgeschichte sehen wir einen Ort, an dem nichts als totale Finsternis war. Hast du schon einmal eine Dunkelheit erlebt, wo die absolute Abwesenheit von jeglichem Licht war? Wo kein Hauch von Licht irgendwo zu erkennen ist? Ich war einmal an einem solchen Ort und in einer solchen Umgebung. Du siehst buchstäblich die Hand vor Augen nicht, du verlierst vollkommen jegliche Orientierung und es setzt sogar so etwas wie Schwindelgefühl ein. Und aus einer solchen Finsternis heraus ruft Gott das Licht.

Bevor wir von neuem geboren waren, befanden wir uns hier in dieser Welt in der totalen Finsternis. Der Moment, als Jesus der Herr unseres Lebens wurde, war der Moment, in dem das Licht in unseren Herzen entzündet wurde. Doch dieses Licht ist nicht einfach nur dazu da, um irgendwie hell zu sein. Dieses Licht erleuchtet uns mit  Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu. Was bedeutet das? Erkenntnis bedeutet kennen, verstehen, wissen, vertraut sein mit, einen Zugang haben zu etwas oder jemandem. Dieses Licht lässt dich die Herrlichkeit Gottes erkennen, und zwar sozusagen im Spiegel des Angesichts Jesu. Und was bedeutet das nun praktisch? Es bedeutet, dass du unterscheiden kannst. Und das ist für unser Leben im Reich Gottes von allergrößter Wichtigkeit.

Im Moment unserer Wiedergeburt wurde in uns ein Licht angeschaltet, das uns all das sehen lässt, was Jesus am Kreuz von Golgatha für uns erworben hat. Damit hat er für uns die Maßstäbe und Segnungen des Reiches erwirkt, die ganz einfach dem Wesen Gottes, also seiner Herrlichkeit, entsprechen. Wir können wissen, verstehen und abgleichen, was uns durch unsere Gotteskindschaft rechtmäßig gehört, weil Jesus es für uns mit seinem eigenen Blut teuer erkauft hat. Und wenn wir uns bewußt machen, dass wir heute physisch noch in einer Umgebung sind, die faktisch zum Reich der Finsternis gehört, wird dir vielleicht deutlich, warum dieser Vers von größter Bedeutsamkeit für uns ist. Gott hat uns ein Instrument gegeben, um einen permanenten Soll-Ist-Abgleich durchzuführen.

Wir befinden uns heute in der Welt, doch wir sind nicht mehr von der Welt. Auch wenn alles um uns herum finster sein mag, ist das dennoch nicht unser Lebensbereich. Wir sind Kinder des Lichts (Eph 5,8), unser Vater im Himmel ist der Vater der Lichter (Jak 1,17). Wenn wir die Tragweite dessen begreifen, haben wir das Potential für ein Leben, wie Jesus es geführt hat: Niemals unter den äußeren Umständen, in jeder Situation Herr der Lage, immer der wunderwirkenden Kräfte bewusst, die Brot vermehren, Laufen auf dem Wasser ermöglichen oder die fällige Tempelsteuer (inklusive Mittagessen) per Fisch vorbeischicken.

In diesem Zusammenhang bekommt auch der Vers aus Jakobus 1 noch einmal eine andere Bedeutung, als wir sie vielleicht schon oft in Predigten gehört haben: Irrt euch nicht, geliebte Brüder! Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, vom Vater der Lichter (…) (V 16-17). Die Bedeutung von irren hat auch den Anteil von herumirren. Wir können in unserem täglichen Leben herumirren, Wege und Auswege suchen, uns mit Problemen herumschlagen, weil wir nicht die Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu erkennen. Weil wir ganz einfach vergessen, dass wir Kinder des Lichts, aus dem Reich der Finsternis herausversetzt sind.

Indem Gott in unseren Herzen das Licht „angeschaltet“ hat, haben wir jederzeit die Chance, unsere Lebenssituationen mit der Realität seines Reiches abzugleichen. Wir können unterscheiden, ob die faktische Realität unseres Lebens der Realität des Reiches Gottes entspricht, die uns als Kinder des Lichts durch Jesus erkauft und erworben wurde. Und wenn wir bei einem solchen Soll-Ist-Abgleich erkennen: Moment mal, ich schlage mich hier mit Krankheit, Streit, Mangel, Druck, Unfrieden oder was auch immer herum, dann können wir diese Situationen ganz praktisch vor Gott bringen, damit sein Reich darin aufgerichtet wird. Wie das aussehen kann, schauen wir uns morgen etwas detaillierter an.

Du bist ein Kind Gottes, er ist dein Vater der Lichter, er hat dir die Fähigkeit gegeben, zwischen Licht und Finsternis, Herrlichkeit und Nicht-Herrlichkeit zu unterscheiden. Und aus jeder Unter-Scheidung kann eine Ent-Scheidung resultieren, die darüber bestimmen wird, welche Wahrheit für dein Leben und deine Lebenssituation gilt. Die der sichtbaren, äußeren Umstände, oder die der Herrlichkeit Gottes, für dich erworben durch Jesus selbst.