Als aber die Gesandten der Fürsten von Babel zu ihm geschickt wurden, um sich nach dem Wunder zu erkundigen, das im Land geschehen war, da verließ ihn Gott, um ihn auf die Probe zu stellen, damit er alles erkenne, was in seinem Herzen war. (2 Chr 32,31)
Die Geschichte von Hiskia, dem König von Juda, ist ausgesprochen interessant. Sie ist verteilt auf mehrere Kapitel in 2. Könige, 2. Chronik und die Bücher Nehemia und Jesaja. Hiskia war ein Sohn Davids. Er beseitigte den Götzendienst, er baute den Tempel wieder auf, er stellte den Priesterdienst wieder her, er errichtete Wasserleitungen in die Stadt hinein, besiegte andere Könige, häufte immense Schätze an, erlebte eine übernatürliche Heilung und fiel. Wenn du diese zahlreichen Ereignisse studierst, wirst du immer wieder finden, wie Hiskia zu Gott betete, den Propheten Jesaja an seiner Seite hatte und Gott mit ihm war. Ich glaube, dass außer über David und Saul über kaum einen weiteren König so viel aufgeschrieben ist. Hiskia spielte eine entscheidende Rolle in der damaligen Zeit, doch es passierte ihm ein entscheidender Fehler: sein Herz wurde hochmütig.
In Vers 30 lesen wir, dass Hiskia Gelingen hatte bei allem, was er tat. Und die verschiedenen Berichte über seinen Wohlstand, seine Herrschaft und seine Heilung bezeugen das deutlich. In Vers 31 kommen Gesandte aus Babel zu Besuch. Sie bringen Geschenke und einen lieben Brief vom Fürsten von Babel, der sich Sorgen um die Gesundheit Hiskias gemacht hatte. Hiskia ist ganz gerührt über so viel Liebe, und zeigt den Gesandten jeden Krümel und jeden Winkel seiner Schätze und Vorratskammern (2 Kön 20, 12-15). Nun magst du dich vielleicht fragen, was daran denn so schlimm sein soll? Doch wir müssen bedenken, dass Babel ein feindliches Reich symbolisierte und heute ein üblicher Ausdruck für die Welt ist. In der Offenbarung lesen wir von der großen Hure Babylon, Babel und Babylon kannst du synonym gebrauchen. Der schlimmste Feind steht voller Sorge vor der Tür, bringt Blumen, Pralinen und nette Genesungswünsche, und bekommt alles vorgeführt, was Hiskias Reich zu bieten hatte.
Beachte den Moment des Falls: Hiskia scheitert nicht an der Angst bei Feindkontakt. Er scheitert nicht an Bequemlichkeit oder Geiz bei dem Passahfest. Er scheitert in dem Moment, wo alles großartig läuft. Er scheitert in dem Moment, wo Gott ihn verlässt, um ihn auf die Probe zu stellen und ihm den Zustand seines Herzens zu offenbaren. Was heißt es, dass Gott ihn verließ? Es bedeutet, dass Gott ihn quasi gewähren ließ. Er ließ ihn laufen. Uns muss bewusst sein, dass die Menschen der damaligen Zeit nicht von neuem geboren waren und den Heiligen Geist in sich hatten. Doch neben den Propheten und den Priestern trugen auch die Könige des Volkes Gottes die Salbung des Geistes auf sich. Bei all dem, was Hiskia so durchlebt hatte, können wir uns vorstellen, dass Gott ihn sehr eng geführt und begleitet haben muss. Und nun ist also der Moment gekommen, wo sich der Geist Gottes in einer scheinbar ungefährlichen Situation ein wenig zurückzieht, Hiskia sozusagen an der langen Leine ist und offenbart, was sich in seinem Herzen wirklich befindet, nämlich Stolz und Überheblichkeit.
Als nächstes kündigt Jesaja ihm an, dass das alles in die Hände Babylons fallen wird, einschließlich seiner Söhne. Die Reaktion Hiskias? Wie gut, dass ich dann schon tot bin (Jes 39,6-8). Nicht gerade die Antwort, die man von einem verantwortungsbewussten König erwarten sollte.
Worin besteht die Botschaft für uns heute? Die Botschaft lautet: Sei wachsam über den Zustand deines Herzens! Es ist absolut biblisch, Gottes Wille und Konsequenz eines Lebens im Geist, dass die Herrlichkeit Gottes an unserem Leben sichtbar wird. Menschen werden kommen und staunen. Doch das Ziel dabei ist, dass diese Menschen die Herrlichkeit Gottes erkennen – nicht unsere. Egal, ob es sich innerhalb der Gemeinde abspielt oder in der sogenannten Welt: die Ehre gebührt allein Gott, und niemandem sonst. Ich rede nicht davon, dass wir keine Komplimente annehmen dürfen, wenn etwas gut gelungen ist, oder gleich mit einem pseudogeistlichen Halleluja nach oben zeigen. Es kommt nicht so sehr darauf an, was wir dann zu den Menschen sagen, sondern was wir in unserem Herzen fühlen und Gott sagen!
Hiskia war stolz auf den Segen, den er von Gott empfangen hatte. Er stellt diesen Segen seinem Feind gegenüber zur Schau, was zur Konsequenz hat, dass nach seinem Ableben das alles in den Händen genau dieses Feindes landet. Hiskia ist das so egal wie nur möglich, denn es betrifft ihn ja nicht mehr. Der Moment seines größten Erfolgs wird der Moment seiner totalen Niederlage. Das schlimmste daran ist, dass Hiskia keine Sekunde weiterdenkt als bis zu seinem eigenen Ende. Nach ihm die Sintflut…
Für jeden von uns gibt es einen wunderbaren Plan Gottes, jeder von uns hat seine eigenen inneren Baustellen, und der Heilige Geist arbeitet an uns und mit uns, um uns mehr und mehr zu verwandeln in das Ebenbild Christi. Doch lasst uns niemals vergessen, woher unser Gelingen, unser Segen, unsere Befähigungen kommen! Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist, noch ein Schatten infolge von Wechsel (Jak 1,17).
Ruth Stöhr sagte:
Ganz herzlichen Dank für Menthoring, es ist soooo wichtig, tiefgründige Wahrheit im Geist aufzuzeigen, Gottes vollkommenen herrlichen Segen für euch alle und dieses Werk in Christus Wenn ich beständig und immerwährend mein ganzes Herz Gott ausschütte und Neues von Papas Herzen nehme mit Dank und Anbetung, befreit mich das vor Stolz, weil immer mehr kommt, weiß ich ganz genau, niemals von mir könnte das sein, was der himmlische Papa seinen geliebten Kindern gibt.