Waren nicht die Kuschiter und die Lubier ein gewaltiges Heer mit sehr vielen Streitwagen und Reitern? Dennoch gab der Herr sie in deine Hand, als du dich auf ihn verlassen hattest. (2 Chr 16,8)
König Asa war einer der vielen Könige in der langen Geschichte der Königreiche Juda und Israel. In diesem Fall war Asa König von Juda, im Krieg mit Baesa, dem König von Israel. Asa hatte einen Bund mit dem König von Aram geschlossen, der ihm nun half, Baesa wieder loszuwerden. Dass Stämme des Volkes Gottes gegeneinander in den Krieg ziehen, ist schlimm genug. Doch dafür einen Bund mit Heidenvölkern einzugehen, ist noch einmal eine andere Sache. Der Seher Hanani wird zu Asa geschickt und kündigt ihm an, dass er von nun an, wo er sich auf den König von Aram verlassen hat, Krieg haben wird. Warum? Die Augen des Herrn durchstreifen die ganze Erde, um sich mächtig an denen zu erweisen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist (2 Chr 16,9).
Der liebe Gott sieht alles! Vermutlich hast du diesen Satz irgendwann schon einmal gehört, und er ist wahr! Doch wann immer dieser Satz zitiert wurde, hatte er einen drohenden Unterton. Das heißt jedoch nicht, dass Gott alles sieht und einen Blitz auf alle fallen lässt, die gerade sündigen. Vielmehr ist es so, dass Gott nach denen geradezu Ausschau hält, die ihn lieben! Und warum? Weil er sich an ihnen mächtig erweisen will.
Wenn du von neuem geboren bist, stehst du in einer Bundesbeziehung mit Gott persönlich. Du kannst im alten Testament studieren, was ein Bund zwischen zwei Königen oder Völkern bedeutete, aber in Kurzfassung heißt es zum Beispiel, für den Bundespartner in den Krieg zu ziehen, unerschütterlich zu ihm zu halten, mit Ressourcen zu unterstützen usw. Gott hat einen Bund mit dir, er ist dein Bündnispartner, und er hält seinen Teil! Er ist bereit und will sich in deinem Leben erweisen. Er will seine ganze Macht und Kraft in deinem Leben wirksam werden lassen. Er hat Kräfte und Möglichkeiten, in unser Leben einzugreifen, von denen wir wahrscheinlich gerade einen winzigen Bruchteil erahnen können. Doch ob und wie wir das erleben, hat ganz entscheidend mit uns selbst zu tun.
Ist dir schon einmal aufgefallen, dass all die Stellen über Gebet, wo es sinngemäß heißt: Was immer ihr beten werdet, wird euch zuteil werden, nicht aussagt, dass wir nur das empfangen, worum wir bitten? Gebet ist eine total spannende Sache, Gebet ist total wichtig für unser Leben mit Gott, und doch ist Gott größer als unser Gebet. Gott ist unser Vater, der unseren Mangel ausfüllt gemäß seinem Reichtum in Herrlichkeit (Phil 4, 19). Gott versorgt uns mit allem, was wir benötigen, weil er weiß, was wir brauchen. Wenn wir nach seinem Reich trachten, wird uns alles hinzugefügt werden (Mt 6,25-34). Die Bedingung ist nicht, dass wir all diese Dinge erbeten! Die einzige Bedingung, wenn man es eine Bedingung nennen kann, besteht darin, Gott zum Mittelpunkt unseres Lebens zu machen. Die Treue ihm gegenüber zu halten. Alles Vertrauen, jede Hoffnung und jede Erwartung in jedem Moment unseres Lebens einzig und allein auf ihn zu setzen.
Mir wird immer wieder bewusst, wie wunderbar Gott ist. Und wie real sein Bund mit mir ist. Weißt du, wenn sein Wirken, seine Versorgung, sein Schutz in unserem Leben einzig und allein davon abhängig wäre, dass wir diese Dinge im Gebet erbitten, würden wir vor lauter Suche nach dem richtigen Gebet vermutlich vollkommen irre werden. Wir wären permanent damit beschäftigt zu überlegen, was wir gerade jetzt oder nächste Woche benötigen werden. Wir würden ständig danach Ausschau halten, was gerade dabei ist, kaputt zu gehen, um für Ersatz zu beten. Wir wären ständig dabei herauszufinden, aus welcher Ecke gerade Pfeile in unsere Richtung geschossen werden. Versteh mich nicht falsch – wir haben realen Bedarf an bestimmten Dingen. Wir haben einen realen Gegner, der alle möglichen Menschen um uns herum dazu einsetzen kann, mit Pfeilen um sich zu werfen. Wir haben ein reales Leben auf Planet Erde, das nicht immer nur rosarot aussieht und süß duftet. Doch ich habe einen Gott, der mich nicht aus den Augen lässt! Ich habe einen Bündnispartner im Himmel, der jederzeit Kräfte, Menschen und Ressourcen in Bewegung setzt, wenn er die Dürre, die Stürme oder die Angriffe kommen sieht! Ich habe einen Bündnispartner, der eine Leibwache zu meinem Schutz abgestellt hat, und mit den Jungs ist nicht zu spaßen. Ich habe einen Gott, der mir Recht verschafft. Ich habe einen Gott, der in der Lage ist, jede Gnade im Überfluss zu mir zu bringen, so dass ich allezeit alle Genügen an allen Dingen habe und überreich bin zu jedem guten Werk (2 Kor 9,8). Du auch?
Gott lässt dich und mich nicht aus den Augen. Er hört jedes Wort, das die sprechen, die ihn fürchten, und führt Buch darüber (Mal 3,16)! Gott ist auf der Suche nach denjenigen, an denen er sich erweisen kann. Lasst uns unser Vertrauen nicht auf Menschen, Institutionen, Fähigkeiten oder Ressourcen setzen. Gott ist unser Bündnispartner, der dann eingreifen kann, wenn wir uns an ihn hängen.