So jagten ihnen die Ägypter nach mit allen Rossen, Streitwagen und Reitern des Pharao und mit seiner Heeresmacht und erreichten sie, als sie sich am Meer gelagert hatten (2 Mose 14,9)
Miese Aussichten – anders kann man die Situation nicht beschreiben, in der sich Mose mit dem Volk Israel befand: Vor ihnen ein Meer, hinter ihnen ein Heer. Und das alles, nachdem Mose und das Volk getan hatten, was Gott ihnen aufgetragen hatte. Herzlich Willkommen in der Realität: Den Willen Gottes zu tun entrückt uns nicht auf Wolke sieben. Diese Erfahrung musste Mose hier auch machen. Außer der im wahrsten Sinne des Wortes ausweglosen Situation hatte er auch noch eine Mannschaft von ungefähr 4 Millionen Menschen bei sich, die in etwa folgendes zu ihm sagte: Wir haben es ja gleich gesagt!
Ich beneide Mose kein Stück um seine Erfahrung, und doch machen wir alle vermutlich ähnliches durch, wenn wir uns auf die Reise mit Gott begeben. Das Volk Israel hatte einen Ort verlassen, aus dem Gott selbst sie herausgeführt hatte. Der Ort war ein Ort von Sklaverei, geprägt von Unterdrückung und Ausbeutung. Doch nicht nur die Ägypter profitierten von ihren Sklaven, sondern auch das Volk Israel sah durchaus einen Vorteil darin, in Ägypten zu bleiben: Sie hatten sichere Versorgung und keine Angriffe. Gut, das Arbeitspensum war nicht ohne, die Versorgung mies, die Peitschenhiebe auch nicht immer angenehm, aber immer noch besser als eine unsichere Zukunft. Schon interessant, was wir Menschen mitmachen, wenn wir von Furcht dominiert sind…
Nun hat sich das Volk Israel also nach einem zähen Ringen mit mehreren wirklich üblen Plagen für die Ägypter auf den Weg gemacht, und der Kampf beginnt an drei Fronten: Der Feind jagt ihnen nach, der Weg nach vorn scheint versperrt, und im eigenen Lager werden die Stimmen laut, die Ägypten eigentlich gar nicht so schlimm fanden. Ein perfektes Beispiel dafür, was dich erwarten kann, wenn du dein persönliches Ägypten verläßt. Vielleicht bist du gerade selbst in genau dieser Situation, dann hilft dir dieser Artikel möglicherweise zu verstehen, was um dich herum passiert.
Zunächst einmal ist nicht davon auszugehen, dass diejenigen, die du verlässt, damit einverstanden sind. Sei nicht überrascht, wenn sie alles mögliche an Material auffahren, um dich zu jagen. Ich glaube persönlich nicht, dass Pharao das Volk zurückbringen wollte, es ging ihm darum, sie zu töten. Wenn sie ihm nicht dienen, sollen sie auch nicht irgendjemand sonst dienen. Es kann auch sein, dass Angebote kommen, die die Verbesserung deiner Lebens- oder Arbeitsbedingungen versprechen. Doch Sklaverei ist und bleibt Sklaverei! Egal, wie plüschig das aussehen mag.
Als zweites rechne damit, dass die Umstände dir nicht gerade den roten Teppich ausrollen. Wenn du neue Wege beschreitest, gibt es viele offene Fragen und ungeplante Überraschungen. Es kann passieren, dass du vor Hindernisse kommst und erst einmal das Lager aufbauen musst, bis du weißt, wie du jetzt dieses Meer überwindest. Und drittens sind außerdem die Stimmen vorprogrammiert, die dir einreden wollen, wie schön die Sklaverei war. Stimmen der Vernunft werden mit Sicherheit kommen und über die Vorzüge von Ägypten und den Irrsinn deines Vorhabens sprechen. Diese Stimmen können Menschen aus dem Umfeld sein oder sogar in dir selbst, wenn Zweifel aufsteigt. Das schönste an der Sache ist, dass alle drei Fronten gleichzeitig aktiv sein werden. Dein Ex-Besitzer jagt dir nach, vor dir liegt ein Meer und um dich herum schreien alle möglichen Stimmen auf dich ein. Keine Panik, das ist alles ganz normal.
Mose war allein auf weiter Flur, er hatte keine Mannschaft, die ihn aktiv unterstützte. Mose hatte einzig und allein Gott. Er war der einzige, von dem Mose Hilfe erwarten konnte, und sie kam! Als erstes sprach Mose zu den Stimmen und sagte ungefähr folgendes: Gott wird eingreifen, und jetzt: Klappe halten! (2 Mose 14,14). Als nächstes gab Gott ihm die Strategie, wie er mit dem Volk das Meer überwinden konnte, nämlich direkt durch. Der Umgang mit einem Hindernis kann auch in der Augen-zu-und-durch-Strategie bestehen. In diesem Fall trockenen Fußes mit aufgetürmten Wassermauern rechts und links. Wenn du genau hinschaust, siehst du sogar noch den Wal! Als drittes dealte Gott mit dem Feind. Er stellte sich selbst zwischen das Volk Israel und die Ägypter. Und auch du bist absolut unerreichbar und unantastbar! Mag sein, dass du den Feind siehst und die Pfeile fliegen hörst, doch sie können dich nicht treffen. Lass dich nicht beirren. Gottes Schutz ruht über dir.
Wenn Gott dich ruft und dich aus deinem bisherigen Lebensumfeld herausführt, wird es mit Sicherheit holpern und rumpeln. Es sind zu viele Einflüsse und Konsequenzen für alle Beteiligten da, als dass es ein Spaziergang wird (zumindest stehen die Chancen für einen Spaziergang in der Regel schlecht). Doch wenn Gott dich ruft, lässt er dich keine Sekunde hängen. Er hat für alles eine Lösung, und wenn er vor dir das Meer teilen muss, damit du keine nassen Füße bekommst. Das einzige, was du brauchst, ist der Mut, dich darauf einzulassen. Doch glaub mir: es lohnt sich! Bei Gott sind alle Dinge möglich (Mt 19,26b).
Thomas Baur sagte:
Spitze Ines WOW Effekt Gruß Thomas
Anke Blome sagte:
Danke , Ines, genial und ermutigend genau zum richtigen Zeitpunkt! Es ist auch jedesmal wie die Mail vom 28.11. ein Rhema, so dass ich nur staunen und anbeten kann. Ich war gehorsam und bin erleichtert immer wieder neu im Frieden.
Ich lerne jetzt endlich wirklich mehr zu lieben und überwinden, was Frieden zur Folge hat. Ja, Jesus, der Herr der Herrscharen, der wahre Kriegsheld, er kommt nicht zu spät, er ist treu und freut sich über unser Herz, das Ihm wohl gefallen will,
auch wenn es manchmal wie auf das Wasser gehen ist und so einsam im Sturm sich anfühlt. Schlaf gut und herzlichen Glückwunsch zum neuen Leben sozusagen,Ines!
LG, Anke