Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben, denn ein Engel des Herrn stieg vom Himmel herab, trat herzu, wälzte den Stein vom Eingang hinweg und setzte sich darauf (Mt 28,2)

Ich liebe diese kleinen Begebenheiten, in denen uns die Realität und das Wesen des Himmels beschrieben werden! Ein Engel kommt vom Himmel, schiebt einen Grabstein beseite und setzt sich. Das ist der Auslöser für ein großes Erdbeben.

Ich habe den Parallelstellen in meiner Bibel eine weitere interessante Erdbeben-Szene zu verdanken, nämlich kurz davor in dem Moment als Jesus am Kreuz stirbt: Und siehe, der Vorhang im Tempel riss von oben bis unten entzwei, und die Erde erbebte, und die Felsen spalteten sich (Mt 27,51). Ich bin davon überzeugt, dass es den Vorhang im Tempel nicht einfach so zerlegt hat, sondern dass auch hier Engel am Werk gewesen sind.

Wir befinden uns in der Vorweihnachtszeit, wo süße kleine, pausbäckige und latent übergewichtige Kinderfiguren mit Flügeln ausgestattet und als Engel verkauft werden. Ich weiß nicht, wer ursprünglich mal auf diese Darstellung von Engeln gekommen ist, aber wenn jemand das abgebildet hat, was ihm mal erschienen ist, dann ist diesem Menschen mit Sicherheit kein Engel von Gott erschienen. Jesus ist der Herr der Heerscharen! Kannst du ihn dir vorstellen, umgeben von kleinen dicken Flattermännern?? Ihr Lieben, die Kräfte und Mächte des Himmels sind real. Und sie sind brachial, kompromisslos und zu unseren Diensten.

Interessant ist auch, dass es die Wachen am Grab Jesu, die das Erdbeben live miterleben und die zuschauen, wie der Stein sich wegbewegt, bei der Erscheinung des Engels, dessen Aussehen wie ein Blitz beschrieben wird, zu Boden haut. Die Frauen dagegen, die Jesus suchten, bleiben einfach stehen. Sicher sind sie genauso erschrocken wie die Wachen, denn vermutlich haben sie so etwas selbst noch nie erlebt. Doch der Engel dreht sich zu ihnen um und sagt: Fürchtet euch nicht. Ich weiß wohl, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht (Mt 28,5). Noch eine interessante Aussage über die Engel des Herrn: Sie wissen, wer den Herrn sucht, wer auf seinem Kurs unterwegs ist. Engel sind Wesen des Himmels, und sie erkennen diejenigen, die himmlisch gesinnt sind. Ich glaube nicht, dass Engel roboterhaft die Befehle ausführen, die ihnen erteilt wurden. Ich glaube vielmehr, dass sie eine sehr feine Wahnehmung haben. In Psalm 34 lesen wir, dass der Engel des Herrn sich um die lagert, die ihn fürchten. Engel haben ein Gespür für Menschen, die Ehrfurcht vor Gott haben. Das zieht sie an!

Wenn du mich kurz aus dem eigenen Nähkästchen plaudern lässt: Ich habe in den vergangenen Wochen einige höchstinteressante Situationen gehabt, wo ziemlich scharf geschossen wurde. Es gab interessante Gebetszeiten, in denen ich die Pfeile des Feindes gehört habe. Mein Gebet war nur: Gott, du verbirgst mich im Schatten deiner Flügel. Und sofort habe ich diese Engel um mich herum gesehen, die sehr groß waren und wie Feuer aussahen. Und laut wurde es auch. Hast du schon einmal bemerkt, wie laut ein heißes Feuer ist? Dieser Klang war plötzlich da. Es gibt immer wieder Momente, wo ich ganz schnell und ganz kurz im Geist diese wandelnden Feuerflammen um mich herum sehe. Sie sind real. Sie kennen dich, und sie wissen. Und wenn sie wissen, dass du zu den Menschen gehörst, die den Herrn fürchten, wissen sie auch, was sie zu tun haben.

Ich persönlich erlebe sie sehr oft wie ein Schutzwall um mich herum – undurchdringlich, unüberwindbar und heiß genug, um die feurigen Pfeile des Feindes im Flug in Schutt und Asche zu zerlegen. Mein Job dabei? Nichts, außer in der Furcht des Herrn zu bleiben. Weißt du, wir brauchen nicht gegen den Feind kämpfen. Ich glaube absolut daran, dass wir Satan in die Schranken weisen und das Land einnehmen, dass uns gehört – versteh mich nicht falsch! Es geht nicht darum, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Doch wenn es um mich persönlich geht, dann habe ich einen, der für mich streitet. Wenn es um mich geht, dann habe ich jemanden, der mich rächt (Röm 12,19). Und ich bleibe ganz entspannt in meiner Zuflucht unter dem Schatten seiner Flügel (Ps 57,2) und genieße den Klang des Feuers… Und du?