Und da sein Herz in den Wegen des Herrn mutig wurde, tat er auch noch die Höhen und die Aschera-Standbilder aus Juda hinweg (2 Chr 16,6)
Wenn wir auf dem Weg Gottes laufen, erfordert das ziemlich oft ziemlich unpopuläre Entscheidungen von uns. Die Liebe zu Gott, zu Jesus Christus, zu seinen Geboten bringt uns in die Position, gegen den Strom zu schwimmen. Ich weiß nicht, wie lang deine Bekehrung zu Jesus schon her ist und welche spezifischen Entscheidungen du seitdem treffen musstest, doch wenn du einmal darüber nachdenkst, hast du mit deiner Bekehrung begonnen, die Dinge in deinem Leben anders zu regeln als zuvor, oder?
Und wahrscheinlich hast du auch beobachtet, dass du in dieser Hinsicht immer weiter gehst und sozusagen radikaler in deiner Lebensführung wirst. Vielleicht bist du sogar zwischenzeitlich schon als radikal bezeichnet worden. Doch lass mich dir eines sagen: Die Menschen mögen dich für radikal und einen Spinner halten – doch Gott liebt dich dafür! Natürlich liebt Gott jeden Menschen, doch er findet nicht besonders viele, die sein Wort und sein Gebot an erste Stelle in ihrem Leben setzen. Wie kostbar sind also solche Menschen für ihn! Und er ist ein Belohner!
Heute morgen habe ich diesen Vers gefunden, der mich total begeistert hat: Das Herz Josaphats wurde mutig in den Wegen des Herrn! Josaphat war König von Juda und stammte aus der Linie von David. Als er auf den Thron kam, legte er Besatzungsmächte in seine Städte und befestigte sein Reich. Doch seine Kriegsmacht war nicht der entscheidende Faktor für seine Herrschaft, sondern die Tatsache, dass der Herr mit ihm war! Und der Grund bestand eben genau darin, dass Josaphat in den Wegen des Herrn wandelte.
Nun schau dir folgenden Ablauf an: Josaphat betet nicht die Götzen an, sondern sucht Gott. Der Herr befestigt sein Königreich. Das Volk beschenkt ihn, so dass er Reichtum und Ehre hat. Die Folge war, dass sein Herz mutig wurde und er schließlich die Götzenaltäre einreißen ließ. Es ist wie eine Spirale, die sich immer weiter nach oben schraubt. Was glaubst du, warum das Volk ihn beschenkte? Hat Gott es ihnen aufs Herz gelegt? Oder war es einfach der Ausdruck ihrer Dankbarkeit und Liebe ihrem König gegenüber? Möglicherweise war es beides. Doch was du hier zwischen den Zeilen liest, ist der Effekt von Josaphats Lebenswandel auf sein Volk! Das Volk wurde gesegnet, sein Reichtum und Wohlstand wuchs, und sie gaben Josaphat einen Anteil daran. In den Sprüchen findest du eine Bestätigung für diesen Effekt: Wenn es den Gerechten wohlgeht, so freut sich die ganze Stadt (…). Durch den Segen der Redlichen kommt eine Stadt empor (…) (Spr 11,10-11).
Wir sehen also eine unmittelbare Auswirkung von Josaphat Lebensstil auf das Volk. Doch auch an Josaphat selbst geht das ganze nicht spurlos vorbei. Er hat einen bestimmten Weg eingeschlagen, der seine eigene Lebensweise betraf. Das hatte Auswirkungen, die dazu führten, dass er den Mut aufbrachte, die Götzenaltäre zu beseitigen. Das bedeutet also, dass es diese Altäre im Land gab. Menschen beteten dort zu ihren Götzen. Doch erst mit einem gewissen Prozess in Josaphat selbst kam der Mut des Königs, diesem Treiben in seinem Reich ein Ende zu machen. Und es brauchte mit Sicherheit Mut, auf diese Weise in das Leben seines Volkes einzugreifen und manchen Menschen die Grundlage ihrer religiösen Praxis zu entziehen. Die Folge davon war übrigens, dass er als nächstes Lehrer in alle Städte Judas schickte, die das Volk im Gesetz des Herrn unterwiesen. Das wiederum führte dazu, dass die Königreiche, die sich um Juda herum befanden, es nicht wagten, Juda anzugreifen. Der Schrecken des Herrn war auf sie gekommen (2 Chr 17,10).
Gottes Wort und das Leben in seinen Geboten geht nicht spurlos an uns vorbei. Es macht uns mutiger! Ist das nicht gewaltig? Mich begeistert es so dermaßen. Und du siehst hier auch, wie Gott mit Josaphat umgeht. Er kannte ja sein Herz, doch er kam nicht und befahl Josaphat, all diese Dinge zu tun. Auch Gott ging Schritt für Schritt mit ihm vor. Eine mutige Entscheidung nach der anderen – Konsequenz, Segen, und der nächste Schritt. Gott kann uns trainieren, wenn wir eine grundlegende Entscheidung getroffen haben: Nämlich ihm zu folgen und seine Gebote an erste Stelle zu stellen. Und dann werden wir erleben, wie Gott mit uns vorwärts geht und an Entscheidungen führt, die wir vielleicht vor 3 Monaten noch nicht verkraftet hätten. Doch in der Zwischenzeit haben wir weitere Schritte gemacht, so dass wir daran gewachsen sind.
Turmspringer beginnen ihre Karriere nicht mit dem Sprung vom 10-Meter-Brett. Sie beginnen beim Sprung vom Beckenrand. Und dann kommt eine Stufe nach der anderen. Manchmal bleiben sie vielleicht über Wochen beim 3-Meter-Brett, bevor der Sprung aus 5 Meter Höhe kommt. Der Trainer weiß, dass er die Springer nicht überfordern darf. Es schadet mehr, als dass es nutzt, jemanden vom Brett zu schubsen, der für diesen Sprung noch nicht bereit ist. So geht auch Gott mit uns vor! Und übrigens auch mit unseren Geschwistern. Wenn du Menschen um dich herum siehst, die Gott nachfolgen und an denen Gott am Arbeiten ist, dann lass den Dingen ihren Lauf, selbst wenn sie Dinge tun, von denen du denkst, dass sie bestimmte Verhaltensweisen oder Lebensstile langsam mal ablegen sollten. Erlaube ihnen den Wachstumsprozess, den du ja selbst ebenfalls durchlebt hast. Und glaube Gott, dass er das richtige Tempo und die richtigen Schritte kennt.