Denn der Herr gibt Weisheit, aus seinem Mund kommen Erkenntnis und Einsicht. Er hält für die Aufrichtigen Gelingen bereit und beschirmt, die in Lauterkeit wandeln (Spr 2,6-7)

Wir führen dann ein Leben im Übernatürlichen, wenn unsere Quelle übernatürlich ist. Kannst du dir vorstellen, dass Gottes Weisheit in vielen Situationen anders aussieht als menschliche Weisheit? Wir haben gestern kurz auf Salomos Urteil bezüglich eines Babys und zwei potentiellen Müttern geschaut. Wieviele Menschen kennst du, die eine Zweiteilung des Babys angeordnet hätten? Salomo wirkte aus göttlicher Weisheit heraus.

Es gibt bekanntermaßen viele Wege nach Rom, doch nur einen besten! Wir können in vielen Situationen verschiedene mögliche Entscheidungen erwägen, doch nur eine ist die Optimale. Gottes Wort zeigt uns hier, dass Gott selbst die Quelle für Weisheit, Erkenntnis und Einsicht ist. Diese drei Worte beschreiben tiefen Einblick in eine Situation: ein Erfassen der Lage in ihrem gesamten Umfang, ein Verstehen der Zusammenhänge und der verschiedenen Aspekte, ein Erkennen der Wirkungsmuster und die Fähigkeit, all das in ein Bild zu packen und entsprechende Handlungen einzuleiten. Bist du schon mal zwischen die Fronten zweier Freunde geraten, die miteinander Knatsch haben? Und jeder erzählt dir seine Sicht der Dinge? Und beide haben irgendwie recht und man will ja nicht selbst in die Schusslinie geraten oder Schüsse abgeben! Das sind so Situationen, wo nur Gott uns den richtigen Weg zeigen kann.

Mich begeistert das Buch der Sprüche. Es ist überwiegend von Salomo verfasst und gleich das erste Kapitel zeigt das Ziel Salomos mit diesem Buch: Unterweisung, die einsichtig macht, die Klugheit verleiht, die eine weise Lebensführung ermöglicht. Salomo greift viele sehr konkrete Situationen des zwischenmenschlichen Miteinanders heraus und gibt klare Anweisungen, wie man sich jeweils zu verhalten hat. Und er vergleicht immer wieder zwei Arten von Menschen miteinander: Die Weisen und die Narren, die Gerechten und die Gottlosen. Wenn du dieses Buch studierst, wirst du eine Fülle von Weisheiten für den Alltag finden, sowie immer wieder so etwas wie Erfolgsrezepte, die jedoch einfach nur eine Sache beschreiben: Das geistliche Gesetz von Gelingen, das Gott für die bereitstellt, die in seiner Weisheit und Gerechtigkeit leben. Du findest es quer durch sämtliche Kapitel der Sprüche, dass Segen, Ehre, Schutz, Gelingen, Wohlstand, Frieden, Bewahrung, Versorgung, Gesundheit und Wachstum mit denjenigen sind, die weise und in der Unterordnung Gottes handeln.

Doch diese Art von Weisheit ist nicht menschlich. Sie beschreibt keine besondere Schlauheit oder Cleverness, sondern es ist die Weisheit Gottes. Eine Weisheit, die im richtigen Moment aus der Inspiration des Heiligen Geistes das richtige tut, auch wenn es in den Augen von Menschen vollkommen daneben aussehen kann. Die Quelle dieser Weisheit ist Gott, deshalb sind auch die Resultate göttlich. Doch auch Salomo macht gleich im ersten Kapitel seiner Sprüche eine Sache deutlich: Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkennntnis (V. 7). Wir kommen nicht daran vorbei. Wie wir bereits gestern gesehen haben, hat Gott seiner Weisheit einen Riegel vorgeschoben.

Diese Welt braucht Lösungen. Bevölkerungsexplosion, Krankheiten und Epidemien, Wetterveränderungen, Wirtschaftskrisen, die Schere zwischen Armut und Reichtum, gesellschaftliche Entwicklungen usw. – natürlich können wir das als Zeichen der Zeit und der baldigen Wiederkunft Jesu sehen, und ich glaube sogar, dass das so ist. Doch es ist auch die Zeit der Ernte, wo Menschen in das Reich Gottes finden. Doch wie erreichen wir die Menschen? Erreichen wir sie mit der Drohbotschaft von Bekehr‘ dich oder brenne! oder erreichen wir sie mit der frohen Botschaft von der Liebe Gottes, der Lösungen für ihre Probleme hat. Paulus hat das Evangelium in der Erweisung des Geistes und der Kraft verkündigt (1 Kor 2,4). Heißt das, dass Paulus offensichtlich in der Salbung war und kraftvoll predigte und auf der Kanzel tobte? Oder hat er unter Umständen in aller Ruhe gepredigt und die Menschen kamen in Berührung mit dem Himmel und ihre Lebensumstände wurden für immer verändert?

Ihr Lieben, ich glaube daran, dass unsere Verkündigung des Wortes Gottes begleitet wird von darauffolgenden Zeichen und Wundern! Wenn wir den gesamten Ratschluss Gottes predigen und lehren, wird der Herr das bestätigen! Und das geht über Heilungen und Befreiungen weit hinaus. Ich glaube daran, dass der Heilige Geist unter unserer Verkündigung in einer solchen Weise an Menschen wirken kann, dass sie heimgehen und inspiriert sind, Dinge zu erfinden, von denen noch niemand etwas gehört hat. Auch das ist die Erweisung des Geistes und der Kraft! Doch der Schlüssel zur Weisheit Gottes ist und bleibt die Furcht des Herrn. Die Achtung ihm gegenüber, die Anerkennung seiner Heiligkeit, die Anerkennung seines Anrechts auf die Position Nr. 1 in unserem Leben.

Paulus hat diesen Sachverhalt in ein Gebet gepackt, dass wir immer wieder beten sollten, denn es hilft uns, in genau dieser Spur zu bleiben: das Gebet um den Geist der Weisheit und der Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst (Eph 1,17). Es ist das Gebet um Weisheit Gottes, um seine Offenbarung der Dinge in der Art und Weise, wie es ihm entspricht. Es befähigt uns, die Dinge zu sehen, wie Gott sie sieht und zu handeln, wie es seinem Wesen und seiner Natur entspricht. Es gibt einen gravierenden Unterschied darin, zu handeln wie es richtig, gerecht und gesetzgemäß ist, oder zu handeln wie es gottgemäß ist. Das fühlt sich für unser empörtes Seelchen vielleicht nicht immer gut an, aber auf lange Sicht werden wir nur gewinnen, wenn wir uns für diesen Weg entscheiden.