Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben; und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott, Ewig-Vater, Friedefürst (Jes 9,5)
Weihnachten ist ein heißes Eisen unter Christen. Ist es jetzt ein zutiefst heidnisches Fest? Okkult durch und durch und deshalb unangemessen für Christen? Oder dürfen wir mitfeiern? Ich will keine Antwort auf diese Frage geben, denn schlussendlich muss jeder selbst für sich herausfinden, was er darüber denkt.
Ich persönlich freue mich auf Weihnachten. Es ist die Zeit, in der Menschen wieder viel stärker aufeinander zugehen und aneinander denken, sich gegenseitig beschenken wollen. Gleichzeitig ist es eine hochsensible Zeit für all diejenigen, die einen geliebten Menschen verloren haben. Ihnen wird der Verlust gerade um Weihnachten herum extra schmerzhaft bewusst. Und es ist die Zeit, wo viele Wünsche offenbar werden, die man oft schlicht nicht bezahlen kann. Zum einen, weil das Geld fehlt, zum anderen, weil wir feststellen, dass wir uns Dinge wünschen, die mit Geld nicht zu bezahlen sind.
Weihnachten ist eine Zeit, die mehr Fragen, Nöte und Sehnsüchte aufwirft als irgendein anderes Fest. Und wir haben eine Botschaft für diese Zeit! Uns ist ein Kind geboren. Allein über diesen Satz nachzudenken, kann uns Offenbarungen für die nächsten zwei Jahre geben… Jemand – Gott – hat dafür gesorgt, dass ein Kind geboren wird, und zwar ganz exklusiv für mich und meinetwegen! Jesus wurde geboren, weil ich ihn brauche. Schon mal darüber nachgedacht? In Vers 1 und 2 von Jesaja 9 sehen wir: Ein Volk, das in der Finsternis wandelt, hat ein großes Licht gesehen; über den Bewohnern des Landes der Todesschatten ist ein Licht aufgeleuchtet. Du hast das Volk vermehrt, hast seine Freude groß gemacht; sie werden sich vor dir freuen, wie man sich in der Ernte freut, wie die Sieger jubeln, wenn sie Beute verteilen.
Kannst du dir vorstellen, im Land der Todesschatten zu leben? Schatten des Todes sind die Besitzer und Besetzer des Landes, in dem du wohnst – schreckliche Vorstellung, doch eine Realität für alle, die Jesus noch nicht kennen. Ihr Leben ist in der Finsternis gefangen, das Land der Todesschatten ist ganz praktisch und real ihr Zuhause. Und mitten hinein in diese Finsternis hat Gott seinen eigenen Sohn gesandt, so dass ein Licht aufleuchtet und die Finsternis zurückgedrängt. Und die Folge ist eine Freude, wie sie Sieger beim Verteilen der Beute haben!
Schau dir die Beschreibung des Kindes noch einmal an: Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott, Ewig-Vater, Friedefürst. Das hebräische Wort für Wunderbarer bezeichnet genau das: Wunder. Jesus wird uns hier als derjenige angekündigt, der für uns der ist, der Wunder tut, berät, stark ist, ein ewiger Vater und Friedefürst ist. Wenn wir Jesus als unseren Retter und Herrn in diesen Attributen kennenlernen, wird unser Leben auf eine neue Ebene katapultiert. Auch wenn die Wurzel von Weihnachten heidnisch ist, so ist es doch auch die Zeit, in der Tausende von Menschen zum ersten und letzten Mal in diesem Jahr in eine Kirche oder Gemeinde gehen. Und es gibt eine Botschaft für diese Zeit: Dir ist ein Kind geboren! Jemand, den du für dein Leben brauchst, um das Licht im Land der Todesschatten sehen zu können, ist gekommen, um dein Leben zu verändern.
Wenn du dir die üblichen Krippenspiele anschaust, ist das zwar eine niedliche Vorstellung, doch es beschränkt sich auf ein Baby in Windeln in einem Stall, nachdem der böse, böse Wirt Maria und Joseph kein Zimmer gegeben hat. Das sorgt zwar für eine gewisse Dramatik, doch entspricht nicht der Realität, denn Betlehem war schlicht und ergreifend vollkommen ausgebucht. Nun wird Jesus also in einem Stall geboren, aber die Botschaft bleibt oft hängen bei der Mitteilung: Nu‘ ist er also da. Doch wer da eigentlich gekommen ist, wird selten transportiert. Und warum dieser Jesus nun auch noch eine praktische Bedeutung für das Leben von schwervdienenden Managern, ganz zufriedenen Mittelständlern, glücklichen Eltern oder Sozialhilfeempfängern am Rande der Armutsgrenze haben sollte, kommt noch viel weniger rüber. Doch dass dieses Kind geboren ist, ist erst der Anfang! Und das ist die Botschaft, die die Welt da draußen hören muss.
Und auch ich muss es immer wieder mal hören: Jesus kam, weil ich einen Wunderbaren, Ratgeber, starken Gott, Ewig-Vater und Friedefürst brauche. Für mein Leben auf Planet Erde kann ich nicht ohne ihn. Und das ist meine Weihnachtsbotschaft an mich selbst.