Und zwar teilte man sie durchs Los ein, die einen wie die anderen, denn es gab sowohl unter den Söhnen Eleasars als auch unter den Söhnen Itamars „Oberste des Heiligtums“ und „Oberste vor Gott“ (1 Chr 24,5)
Was wir heute wissen müssen, ist, dass die Leviten (also die Nachkommen von Levi, einem der zwölf Söhne Jakobs) der Volksstamm war, der für den Dienst am Haus Gottes abgesondert war. Die Leviten waren die Priester. Ihre Aufgaben bestanden darin, sich um absolut alles zu kümmern, was am Haus Gottes, im Haus Gottes und um das Haus Gottes herum vor sich ging. Vom Saubermachen über das Opfern, Aufsicht über die Rezepte für Gebäck und Maßeinheiten bis hin zum Lobpreis. Und dafür standen sage und schreibe 38 000 Mann zur Verfügung. Das entspricht mal locker der Einwohnerzahl einer durchschnittlichen mittelgroßen Stadt in Deutschland. Alle einzig und allein beschäftigt mit dem Dienst am Haus Gottes. Ich schätze, da gab es einiges zu tun, und ich denke, die Jungs hatten keine Langeweile.
Was mich begeistert, ist der Hinweis auf die Stellung der Leviten, wie wir sie in dem Vers oben beschrieben finden. Sie hatten unterschiedliche Aufgaben, doch gemeinsam waren sie Oberste, auf hebräisch sar. Die Bedeutung dieses Begriffes ist auch: Beamter, Befehlshaber, Vorsteher, Anführer, Fürst. So. Und was hat das mit dir und mir zu tun?
Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht (1 Petr 2,9)
Wie wir schon in dem Artikel Schule für Baumeister vor einiger Zeit betrachtet haben, ist das Haus Gottes, seine Strukturen, seine Abteilungen usw. ein Schatten für uns, unsere Gemeinde und unsere Aufgaben heute. Der Vers aus dem ersten Petrusbrief rettet sozusagen die Bedeutung dieses Priestertums hinüber in das Neue Testament, in den Bund, in dem wir uns heute befinden. Nur geht es heute nicht mehr nach Stammzugehörigkeit (wie viele von uns können schon mit Sicherheit nachvollziehen, ob sie irgendwo Wurzeln in einem der zwölf israelischen Stämme haben, und in welchem?), sondern heute gilt für uns: Wir sind wiedergeboren durch Jesus Christus, damit gehören wir zum Volk Gottes, und damit sind wir heute ein auserwähltes Geschlecht und königliches Priestertum.
Leider ist die Gemeinde heute weit weg von jeglicher Bedeutung für die Welt um uns herum. Doch das Attribut bleibt für uns bestehen: königlich. Wir beziehen das sehr schnell auf die geistliche Welt, doch wenn du das Alte Testament liest, dann hatte das Volk Israel unter Königen, die den Willen Gottes in ihr Zentrum stellten, durchaus etwas zu sagen in der damaligen Zeit. König David war ein mächtiger Herrscher mit Vormachtsstellung über viele Völker um ihn herum. Er hatte etwas zu melden! Und auch die verschiedenen Abteilungen und Aufgabenbereiche um ihn herum wussten, dass sie nicht nur König David und seinem Reich dienen, sondern sie wussten, dass sie damit gleichzeitig Gott dienten.
Ihr Lieben, ich sehne mich danach, dass das Volk Gottes heute wieder eine Rolle in dieser Welt spielt. Ich sehne mich danach, dass die Stimme Gottes aus dem Mund seiner Kind wieder Gehör findet vor Regierungen und Königen. Und zwar nicht als religiöses Geschwätz und süßliches Gelaber, wofür es von Kanzlern und Ministern ein freundliches Kopftätscheln gibt, bevor sie sich wieder den wichtigen Dingen zuwenden, sondern ich sehne mich danach, dass der Rat Gottes für Nationen gesucht wird, und zwar von den Regierenden selbst. Ich wünsche mir, dass die Propheten in unseren Ländern wieder Zugang zu den Regierenden haben, um ihnen die Pläne und die Weisheit Gottes mitzuteilen. Es wird soviel geschimpft auf die Politiker, aber kannst du dir vorstellen, dass vielen von ihnen wirklich das Wohl des Landes und seines Volkes am Herzen liegt, und dass sie in all diesen schier unlöslichen Problemen versuchen, das Beste zu tun, was sie können? Und kannst du dir vorstellen, dass viele von ihnen innerlich vor der Unlösbarkeit der Probleme kapitulieren?
Ich will nicht politisch werden – und gleichzeitig wird es Zeit, dass das Volk Gottes hochgradig politisch wird. Wir sind heute berufen als Könige und Priester unseres Gottes. Unser Auftrag ist es, Gott zu dienen und den Menschen zu dienen. Könige üben Herrschaft aus. Nun geht es mit Sicherheit nicht darum, die Regierung zu stürzen! Doch es ist an der Zeit, dass ein Volk Gottes in Deutschland und Europa aufsteht, das wieder als Sprachrohr Gottes fungiert. Joseph diente einem fremden, gottlosen Herrscher, doch er hatte Gunst bei ihm. Er konnte ihm durch Gottes Weisheit mitteilen, dass eine Hungernot bevorstand. Auf diese Weise wurde nicht nur das Volk der Ägypter bewahrt, sondern übrigens auch die ganze Familie Jakobs, also die zwölf Stämme Israels!
Doch es fängt bei uns an – bei dir und mir! Indem wir uns bewusst werden, dass wir eine Stellung vor und von Gott haben. Indem wir uns unserer Verantwortung bewusst werden, die wir auch für unser Land haben. Lass uns doch anfangen, ernsthaft und regelmäßig für unsere Regierung zu beten. Lass uns doch für die Geschwister beten, die dazu berufen sind, Regierende zu beraten. Lass uns doch dafür glauben, dass Gottes Wort wieder vor die Könige dieser Welt kommt. Schließlich sind wir ebenfalls von königlichem Geschlecht.