Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. (Joh 5,23)
Ihr Lieben, vielleicht ist euch auf unserer kleinen Abenteuerreise in das Thema Ehre bereits eine wichtige Sache deutlich geworden: schlussendlich geht es einzig und allein um die Frage unserer Beziehung zu Gott. Schlussendlich geht es nicht um unser Verhältnis zu Geschwistern oder Leitern, sondern um die Frage, wie gut wir eigentlich Gott kennen, wieviel ER uns bedeutet, und inwieweit wir bereit sind, einen Preis zu zahlen, um unseren Gott und Herrn Jesus Christus zu würdigen. Anbetung und Lobpreis sind dabei wichtig, aber jemanden zu ehren geht viel weiter als das.
Eigentlich macht die Welt es uns ganz hervorragend vor. Pauken und Trompeten kommen eher selten bei Treffen hochrangiger Politiker oder Könige zum Einsatz. Doch die Art und Weise, wie sie behandelt werden, ist durchgängig geprägt von Achtung, Respekt und Ehrerbietung. Ebenso in der Arbeitswelt. Auf den Chef wird nicht jeden Morgen von neuem eine Hymne gesungen, doch die Haltung ihm gegenüber drückt den ganzen Tag das Wissen darüber aus, wer der hochrangigste Mensch der Abteilung oder der Firma ist. Und es färbt sogar auf die ab, die er als Stellvertreter oder in seinem Auftrag schickt.
Von diesem Sachverhalt spricht Jesus selbst, indem er sagt: Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. Wir finden hier einen ganz interessanten Hinweise darauf, wie Gott dieses Thema in unsere Gemeinden installiert. Die Regel lautet: Gott selbst schickt Menschen (in diesem Fall seinen eigenen Sohn Jesus), und ihnen gebührt Ehre, weil sie im Auftrag des Höchsten selbst kommen. Die Ehre, die ihnen zuteil wird, wird dem zuteil, der sie gesandt hat. Werden sie missachtet, wird der missachtet, der sie geschickt hat. Menschen werden zu einem Kanal dafür, Gott selbst Ehre zu erweisen.
Nun haben wir ein winziges Problem. Leider setzt Gott den Menschen, die er sendet, kein blinkendes Rotlicht auf den Kopf. Wir können nie wissen, wer uns da gerade vor der Nase steht. Och Maaaaann, Gott macht es aber auch immer kompliziert. Nein, eigentlich nicht. Wenn wir verstehen, dass absolut jeder Mensch der Ehre und der Achtung wert ist, können wir kaum in die Falle tappen, den zu verpassen, den Gott gerade gesandt hat.
In Hebräer 13,2 sagt die Bibel uns: Vernachlässigt nicht die Gastfreundschaft; denn durch sie haben etliche ohne ihr Wissen Engel beherbergt. Hier geht es zwar um Gastfreundschaft, aber du kannst nur dann ein guter Gastgeber sein, wenn du bereit bist, denjenigen von Herzen aufzunehmen und es ihm so bequem wie möglich zu machen. Das ist ein Ausdruck von Ehre dem Menschen gegenüber, der für die Nacht ein Quartier braucht und nun vor deiner Tür steht! Und jetzt stell dir Gott vor, der einen Menschen in einem wichtigen Auftrag von A nach B schickt. Die Nacht bricht herein, Züge oder Flugzeuge bringen diesen Menschen erst am nächsten Tag weiter, er muss irgendwo übernachten und landet (vielleicht in der Tarnung eines zufälligen Besuchers) in deiner Gemeinde. Was glaubst du, wem der Heilige Geist es aufs Herz legen wird, diese Person mit nach Hause zu nehmen und für eine angenehme Zwischenstation zu sorgen? Jemandem, der diesen Botschafter Gottes angemessen behandeln und versorgen wird. Das Gewaltige dabei ist: Dieser Gastgeber wird einen großartigen Lohn empfangen! Denn was du einem der geringsten Brüder tust, das tust du dem Herrn selbst.
Mag sein, dass du nie erfährst, wer dieser Mensch war, der eine Nacht in deinem Gästezimmer verbracht hat. Möglicherweise ist er unterwegs in ein anderes Land, um dort viel später eine gewaltige Erweckung auszulösen. Vielleicht hat er nur ein Wort für jemanden, der daraufhin in seine Berufung kommt und 10 Menschen zu Jesus führt. Aber der Punkt ist: Du bist Teil dieser Segenskette! Du hast Anteil an der Ernte! Und das nur, weil deine Haltung von Ehre diesem Menschen gegenüber dein Haus für ihn geöffnet hat.
Aber wir brauchen gar nicht bis in den Bereich von Gastfreundschaft gehen. Es beginnt doch schon viel früher damit, dass wir generell bereit sind, jemandem ein Glas Wasser zu bringen, einen Sitzplatz anzubieten, in die Jacke zu helfen, für ihn die Toilette zu putzen oder ihm den komfortableren Parkplatz zu überlassen und weiter hinten zu parken. Der Punkt ist, dass wir täglich die Gelegenheit bekommen, einen Lebensstil der Ehre zu entdecken und unsere Haltung von Ehre unter Beweis zu stellen. Nun mögen wir denken: Ich muss gar nichts beweisen! Damit hast du recht, aber dennoch ist unser Handeln der Beweis dessen, was wir denken. Eine Haltung wird übrigens dann sichtbar, wenn keiner mitbekommt, dass wir gerade den Superparkplatz für den Bruder hinter uns freigelassen haben, eine dreckige Tasse wegräumen, die verloren irgendwo rumsteht, oder das Kaugummipapier im Flur aufheben. Das, was wir im Verborgenen tun, offenbart wirklich unsere Haltung – nicht das, wofür uns andere auf die Schulter klopfen.
Eines ist sicher: Derjenige, dem die Ehre gebührt, wird die Ehre zuteil – wenn deine Haltung stimmt. Du bringst dich selbst in die Position, von Gott persönlich geehrt zu werden.