Siehst du jemand tüchtig in seinem Geschäft — bei Königen wird er im Dienst stehen; er wird nicht bei unbedeutenden Leuten dienen (Spr 22,29)

Ich weiß nicht, wie es dir mit diesem Thema der letzten Tage geht. Mich persönlich begeistert es, wie Gott bestimmte Prizipien einrichtet, uns durch sein Wort bekannt macht und vor allem selbst befolgt. Mir wird immer und immer deutlicher, wie sehr es eigentlich an uns selbst liegt, was in unserem eigenen Leben, in unseren Gemeinden, unseren Städten und Nationen geschieht oder viel mehr geschehen kann, wenn wir uns im Wort Gottes positionieren. In vielen Gesprächen höre ich immer wieder einen Vorwurf, nämlich das Gott unfair sei, weil bestimmte Dinge bei bestimmten Menschen passieren, aber bei anderen nicht. Ihr Lieben, wir haben es in der Hand. Gott teilt uns die Spielregeln mit und hält sie ein. Ein größeres Maß an Fairness kann es wohl kaum geben.

Wir haben bereits diverse Chancen für Tests und Bewährung im Reich und in den Dingen Gottes angeschaut. Vielleicht ist dir dabei eine Sache bewusst geworden: Gott hat keine Senkrechtstarter. Ich kenne spontan kein einziges Beispiel für einen Mann oder eine Frau Gottes in der Bibel, die von null auf hundert in die Höhe geschossen ist und in dieser hohen Umlaufbahn geblieben. Jeder einzelne von ihnen ist durch zum Teil extrem harte Prozesse gegangen. Warum? Weil das Seelchen bestimmte Mechanismen verlernen und umdenken muss. Es hat nicht so viel mit Gott zu tun, aber sehr viel mit unserer menschlichen Natur, die eben nicht einfach verpufft, wenn wir von neuem geboren werden. Aber wenn wir diesen Kurs einschlagen, gibt es für uns nur eine Richtung: Vorwärts und aufwärts. Und manchmal eben mit einem kleinen Knick in der Kurve, wenn wir quasi eine Fehlzündung hatten. Treue ist ein totaler Schlüssel für diesen Kurs. Das siehst du auch in unserem Vers des Tages.

Gottes Wort garantiert hier ein Prinzip für unsere Beförderung: Tüchtigkeit in unserem Geschäft. Was immer dein Geschäft, dein Handlungsgebiet, dein Dienst in Familie, Job oder Gemeinde sein mag – Deine Tüchtigkeit in diesen Dingen wird dich vor Könige führen.

Tüchtigkeit heißt auf hebräisch mahir und bedeutet: geschickt, erfahren, kundig, geübt, gewandt, schnell, bereit. Mit anderen Worten: Jemand, der sich in seinem Bereich auskennt, schnell und ständig bereit oder verfügbar ist, der die Dinge gründlich und gut macht, wird vor Königen dienen, und nicht vor einfachen Leuten. Die englische Übersetzung macht es noch etwas greifbarer. Tüchtig heißt hier diligent, was übersetzt wird mit sorgsam, emsig, fleißig, gewissenhaft. Tüchtigkeit ist also eine Eigenschaft, die sich durch hohes Engagement und Genauigkeit auszeichnet. Menschen, die tüchtig sind, landen schließlich vor Königen. Wer oder was sind Könige? Das müssen nicht unbedingt Politiker oder Landesherren sein, sondern können einfach Menschen mit viel Einfluss und Autorität sein. Leiter in der Wirtschaft, in der Gemeinde, in deiner Stadt oder ähnliches.

Viele Menschen sehnen sich nach einem einflussreichen Posten und sagen: Wenn ich da erst mal angekommen bin, werde ich vieles anders machen! Und das ist ein Trugschluss. Eine Gesetzmäßigkeit müssen wir anerkennen: Das, was wir im Kleinen tun, werden wir auch im Großen tun. Das, was wir jetzt nicht für wichtig halten, wo die Dinge noch klein und überschaubar sind, werden wir auch nicht installieren, wenn die Dinge größer werden. Dieser Vers zeigt uns eins: Zuerst kommt die Tüchtigkeit, dann kommt der Dienst bei Königen. Jemand, der sich nicht als tüchtig erweist, wird nie die Chance bekommen, den Königen zu beweisen, wie viel er eigentlich auf dem Kasten hat. Und wiederum siehst du das Prinzip der Treue: Treue im Kleinen öffnet das Große für dich.

Und auch hier müssen wir den Prozess dahinter sehen. Vermutlich wirst du nicht gleich beim König landen. Die Josephs dieser Welt waren erst jahrelang dem Kerkermeister treu, bevor sie die Chance bekamen, den Pharao zu treffen. In der Regel ist es eine Beförderung Schritt für Schritt. Das heißt, deine Tüchtigkeit darf keine Frage von Lust oder Unlust sein. Äußere Umstände dürfen nicht über dein Engagement und deine Sorgfalt bestimmen. Interessanterweise ist man tüchtig (oder eben nicht), aber Tüchtigkeit hat man nicht. Es ist eine Eigenschaft, die unmittelbar mit dir zu tun hat. Und Tüchtigkeit trägt über eine lange Zeit erst Früchte, und nicht von jetzt auf gleich. Hier ist Durchhaltevermögen gefragt.

Ihr Lieben, wir brauchen eine neue Einstellung in unserem Leben, wenn wir Ehre leben und erleben wollen. Das Feiern unsere noch so kleinen Einflussgebietes gehört dazu. Du darfst im Putzteam deiner Gemeinde sein und alle zwei Wochen den Gottesdienstraum saugen? Großartig! Gott vertraut dir die Sauberkeit seines Gottesdienstraumes an! Die richtige Einstellung wäre: Wenn ich geputzt habe, wird niemand auch nur einen Krümel finden, und niemand wird die Stühle wieder geraderücken müssen. Der Boden wird picobello sauber sein und keinen Anlass zur Klage geben. Wird jemandem auffallen, mit wieviel Einsatz du seit 13 Jahren den Fussboden saugst? Vermutlich nicht. Doch Gott ist derjenige, der deine Tüchtigkeit beurteilt und die Weichen für dein Leben stellt, die dich vor Könige bringen, und nicht der Leiter des Putzteams. Und keine Sorge, vermutlich wirst du bei den Königen auch nicht putzen.

Eine Sache kann ich dir versichern: Der Dienst der Hilfeleistungen ist einer der undankbarsten, vom natürlichen her betrachtet. Doch sehr viele Leiter von großen Diensten und Gemeinden haben genau dort angefangen. Wenn wir das göttliche Beförderungsprinzip verstehen, werden wir uns darum reißen, abwaschen, aufräumen oder putzen zu dürfen…