Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, so dass wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist (1 Kor 2,12)
Wir befassen uns seit einigen Tagen mit der Frage, wie wir mit den Dingen umgehen, zu denen Gott uns berufen hat, und die rein menschlich betrachtet für uns vollkommen unmöglich sind. Ich bin ehrlich gesagt froh darüber, dass es mir unmöglich ist, denn auf diese Weise muss ich mich auf Gott fokussieren. Dieser Vers heute morgen hat eine sehr interessante doppelte Aussage.
Zum einen sagt uns dieser Vers: dadurch, dass wir den Geist Gottes empfangen haben, können wir wissen, was uns von Gott geschenkt ist. Wenn wir das wissen, wissen wir auch, was uns nicht von Gott geschenkt ist. Manchmal haben wir Ideen oder Impulse, die von Freunden, vom Fernseher, vom Chef oder von wem auch immer kommen, und die uns inspirieren, bestimmte Dinge zu tun. Doch wenn wir mal mit unseren geistlichen Sinnen das Ganze betrachten, wissen wir, dass dieser Gedanke nicht von Gott kommt. Die Idee muss gar nicht falsch oder schlecht sein, sondern es ist einfach nicht das, was Gott für dich hat. Achtung: Gott kann absolut Freunde, Chefs, Fernsehsendungen usw. gebrauchen, um dich mit einer Idee zu inspirieren. Dieser Vers zeigt uns bloß, dass wir nicht auf alles anspringen müssen, was im ersten Moment gut klingt. Durch den Heiligen Geist in uns können wir unterscheiden, was von Gott ist und was nicht. Und was nicht von ihm ist, können wir getrost ad acta legen.
Wenn du also mit einer Idee sozusagen schwanger gehst, kannst du in dich hineinhören und die Resonanz des Heiligen Geistes spüren, wenn du über bestimmte Impulse nachdenkst. Das Reich Gottes ist Friede, Freude, Gerechtigkeit im Heiligen Geist (Röm 14,17). Wenn du diese drei Dinge spürst, kannst du ziemlich sicher sein, dass es von Gott kommt. Wenn sie fehlen: Finger weg!
Der zweite Aspekt von Wissen in diesem Vers ist gleichzeitig auch Schritt 2 nach dieser Unterscheidung. Wenn wir wissen, dass das, worüber wir gerade nachdenken, von Gott ist, dann können wir auch das Wissen über dieses Sache bekommen. Das griechische Wort für Wissen lautet hier eido. Es bedeutet sehen, erkennen, unterscheiden, doch ein zweiter Bedeutungsschwerpunkt ist wissen, verstehen. Was Gott dir schenkt, kannst du durch den Heiligen Geist verstehen. Du kannst tiefer in die ganze Nummer einsteigen und durch den Heiligen Geist genauso die Baupläne empfangen, wie wir es gestern bei Noah und Mose beleuchtet haben.
Wenn Gott dich beruft, etwas für sein Reich zu tun, was jenseits deiner Vorstellungen und Fähigkeiten liegt, hast du den Heiligen Geist, der dir zeigt, wie es geht. Als Jesus den Heiligen Geist ankündigte, kündigte er ihn auch als unseren Lehrer an (Joh 14,26). Ihr Lieben, das wird ausgesprochen praktisch! Der Heilige Geist kann uns die richtigen Farben zeigen, die richtigen Formen, Ausführungen, Orte, Reihenfolgen und vieles, vieles mehr, wenn wir uns darauf einlassen, uns diese Dinge von ihm zeigen zu lassen. Ich hatte heute morgen einen Gedanken für meinen eigenen Weinberg, der mich selbst überhaupt nicht reizt und was als Nutzer bei mir überhaupt nicht andocken würde – in mancher Hinsicht bin ich doch altmodisch. Doch der Heilige Geist ist ein Trendsetter! Er weiß, was momentan in und zukunftsträchtig ist. Wenn wir wollen, dass unsere Resultate Menschen erreichen, sollten wir mit seiner Zeit gehen.
Fang doch einmal an, die verschiedenen Aspekte deines Vorhabens konkret vor Gott zu bewegen. Fang an, Fragen zu stellen. Frag ihn: Wie würdest du das machen? Welche Farben sollte ich nutzen? Soll das Ding linksherum drehen oder lieber rechtsherum? Gott hat eine Meinung zu den Dingen, die er dir gibt! Jesus hat nichts aus sich selbst heraus getan. Er hat immer vorher gesehen, wie es der Vater macht.
Habakuk hatte dieses Geheimnis ebenfalls erkannt: Auf meine Warte wil ich treten und auf dem Turm mich aufstellen, damit ich Ausschau halte und sehe, was Er mir sagen wird und was ich als Antwort weitergeben soll auf meine Klage hin (Hab 2,1). Habakuk erwartete, zu sehen, was Gott ihm auf seine Klage oder Frage für eine Antwort geben würde. Und in Vers zwei heißt es sofort: Da antwortete mir der Herr… Die beste Voraussetzung dafür, dass Gott dir die Dinge zeigt, ist, dass du ihn fragst. So simpel – und manchmal kommen wir erst nach zig gescheiterten Versuchen darauf. Gott hat einen Bauleiter für dich, der dich in allen Fragen berät. Renn nicht los und bau ein Vogelhaus, weil Gott dir ein Haus gezeigt hat. Frag ihn erstmal nach den Maßen! Unter Umständen wird das Ding ein Hotel! Doch herausfinden kannst du das nur, wenn du denjenigen fragst, der die Pläne kennt.