Denn auch uns ist eine Heilsbotschaft verkündigt worden, gleichwie jenen; aber das Wort der Verkündigung hat jenen nicht geholfen, weil es bei den Hörern nicht mit dem Glauben verbunden war (Hebr 4,2)
Heute morgen möchte ich ein Thema anschneiden, das viele Christen zur Verzweiflung treibt – nämlich die Frage: Warum klappt’s nicht??? Warum erleben wir oft keine Gebetserhörung, wenn es um Heilung, Versorgung, Hilfe, Rat oder was auch immer geht? Ich kenne Christen, die dabei sind, ihren Glauben an den Nagel zu hängen, weil Gott anscheinend nichts tut. Und es kann uns wirklich an Gott verzweifeln lassen – wenn wir sein Wort nicht kennen. Dieser Vers heute morgen kann Antwort und Lösung sein, wenn du kurz davor bist, aus Frust oder Verzweiflung zu explodieren. Und glaub mir, ich kenne das Gefühl nur zu gut. Aber: Gott ist nicht schuld daran! Es ist nicht Gott, der deine Heilung, Versorgung oder Hilfe aufhält.
In diesem Vers finden wir zwei Schlüsselhinweise: Heilsbotschaft und mit Glauben verbunden. Zunächst einmal musst du wissen, was Gottes Wort dir zusagt. Was ist die Heilsbotschaft für dich? Grundsätzlich lautet sie natürlich, dass Jesus für dich ans Kreuz gegangen ist und alle deine Sünden auf sich geladen hat, so dass du eines Tages in den Himmel kommen kannst. Aber das ist ja längst nicht alles! In dem Moment, wo du von neuem geboren wurdest, wurde dir ein ganzes Heilspaket übergeben. Dazu gehören unter anderem Gesundheit, Schutz, Versorgung, Gelingen, Weisheit, Einsicht, Gunst und einiges mehr. Diese Dinge sind grundsätzlich in dein Leben hineingegeben worden. Doch sie sind nicht einfach nur Dekoration (das wäre hochgradig langweilig), sondern sie wirken, und zwar in den spezifischen Momenten, wo du diese Dinge brauchst. Und genau da liegt der Knackpunkt.
Die Botschaft Gottes quer durch sein Wort an dich lautet: Es gibt eine Lösung für absolut jedes Problem. Das Blut Jesu hat dafür gesorgt. Doch warum erleben wir so oft nichts davon? Das sagt uns der letzte Teil des Verses: Wir verbinden dieses Wort nicht mit Glauben. Achtung: Wir sind sozusagen das Problem. Das schmeckt den wenigsten von uns, ist aber die biblische Antwort auf diese Frage. Wenn Gott sagt, dass das Heil (wie auch immer es konkret aussieht) da ist, und wir es aber nicht erleben, dann liegt das daran, dass wir die Worte zwar hören, aber keinen Glauben dazutun. Das griechische Wort für verbinden lautet synkerannymi und bedeutet zusammenfügen, verbinden oder vermischen. Wenn du einen Kuchen backst oder Frostschutz in deine Scheibenwischanlage füllst, tust du genau das. Du vermischt Substanzen miteinander, um ein bestimmtes Resultat zu erzielen.
In unserem Glaubensleben funktioniert es ganz genauso. Das Problem ist nur, dass wir unentschlossen sind. Solange wir nicht zu 100 % entschieden sind, das Wort Gottes für unsere Realität zu halten, mischen wir der Heilsbotschaft etwas ganz anderes bei, nämlich Zweifel und Unglauben. Das sind die absoluten Killer, wenn es darum geht, die Verheißungen Gottes zu erleben. Hast du schon mal versucht, einen Hefeteig zu machen? Er geht nur unter bestimmten Voraussetzungen auf. Und wenn er nicht aufgeht, ist er schlicht mißlungen. Hast du schon mal Tapetenkleister mit Olivenöl angerührt? Vermutlich nicht, weil du dir denken kannst, dass diese Mischung nichts wird. In den natürlichen Dingen leuchtet uns das alles ein. Aber wenn es um die Verheißungen Gottes geht, rühren wir oft eine unmögliche Mischung an und sagen dann: So, Gott, mach was! So funktioniert das nicht. Glaube funktioniert nach Gesetzmäßigkeiten.
Doch was tun, wenn du nicht glauben kannst? Dann glaubst du gerade einer Lüge. Du hast das Maß des Glaubens empfangen (Römer 12,3). In dir wohnt sogar der Geist des Glaubens (2. Korinter 4,13). Das ist Gottes Wort, und Gott sagt uns durch sein Wort: So ist es, basta. Etwas anderes als das kann und wird Gott dir nicht sagen. Und entweder machen wir uns eins mit seinem Wort und beenden unsere Gebete mit einem Basta statt mit einem Fragezeichen, oder wir werden schlussendlich aufgeben. Ich habe viele Diskussionen um die sogenannte Schuldfrage geführt. Wer ist schuld, wenn es nicht klappt? Nun, Gottes Schuld ist es jedenfalls nicht. Wenn Gott nicht schuld ist, und du trotzdem keine Resultate erlebst, dann kannst du jetzt die Gleichung selbst beenden.
Ich will heute morgen niemandem zu nahe treten – naja, vielleicht ein bisschen. Ihr Lieben, es wird höchste Zeit, dass wir aufhören, geistliche Misserfolge zu tolerieren und möglichst noch schön mit religiöser Farbe anzustreichen. Wenn es in unserem Glaubensleben nicht klappt, dann klappt es nicht. Basta. Und wenn es nicht klappt, dann ist es nicht Gott, der uns irgendetwas beibringen will und uns zu diesem höheren Zweck mit Krankheit schlägt! Das ist ein Fluch! Und das ist nicht mein Gott. Wenn es nicht klappt, dann liegt es einzig und allein daran, dass wir bestimmte Dinge von Gottes Wort her noch nicht begriffen haben. Und dann gibt es für uns nur eins: Ab ins Wort, lesen, nachforschen, den Heiligen Geist um Offenbarung bitten und stur dranbleiben. Gottes Wort ist der Fels, auf dem wir stehen. Nicht der Fels, der uns in Form einer Gebetserhörung auf den Kopf fällt. Amen?