Ebenso kommt aber auch der Geist unseren Schwachheiten zu Hilfe. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt; aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern. (Röm 8,26).

Vor einiger Zeit haben wir bereits in dem Artikel „Geistgeleitet?“ über einen Lebensstil in der Führung des Heiligen Geistes gesprochen, damit wollen wir heute weitermachen. Eine Sache gleich vorab: Ohne deinen Einsatz wird das nix. Du  musst deinen Teil dazu beitragen. Wie sieht das aus? Zunächst einmal möchte ich dich daran erinnern, dass es die Söhne Gottes sind, die vom Geist Gottes geleitet werden (Röm 8,14). Das entscheidende Stichwort dabei ist die Beziehung, die den Unterschied zwischen Söhnen und Kindern macht. Das haben wir im Artikel „Geistgeleitet?“ ausführlich behandelt.

Wie gestalten wir diese Beziehung? Zum einen durch Kommunikation mit Gott, die nicht unbedingt nur im Gebet stattfindet, sondern eben auch im Verlauf des Tages, indem du ihm dankst, wenn etwas gut gelaufen ist oder ihn um Rat fragst, wenn du Hilfe brauchst. Wir brauchen dringend ein Bewusstsein darüber, dass wir 24 Stunden am Tag mit Gott verbunden sind. Warum sollten wir also nur in unserer reservierten Gebetszeit mit ihm kommunizieren? Mit deinem Ehepartner sprichst du ja auch nicht ausschließlich beim Schlafengehen oder Aufstehen, oder? Doch das ist nur der eine Aspekt. Der absolut wesentliche Aspekt ist unser Gebetsleben. Unser heutiger Vers zeigt uns, dass wir nicht so beten können, wie es sich gebührt – sprich: wir wissen nicht, was das richtige Gebet in einer bestimmten Angelegenheit ist. Wenn wir mit einem Gebetsanliegen für eine konkrete Situation oder Person vor Gott gehen, fehlt uns der Einblick in die Lösung, wie Gott sie sich vorstellen würde. Und wir können nur darüber spekulieren, was richtig wäre. Doch der Heilige Geist hilft uns im Gebet mit „unaussprechlichen Seufzern“. Das mag erstmal gruselig klingen, ist aber ganz harmlos wenn wir uns bewusst machen, dass Paulus hier mit größter Wahrscheinlichkeit vom Zungengebet spricht.

Paulus hatte dieses Geheimnis erkannt. Er sagt: „Ich danke meinem Gott, daß ich mehr in Sprachen rede als ihr alle“ (1 Kor 14,18). Das ist mal eine steile Ansage. Wer von uns könnte das schon ruhigen Gewissens von sich behaupten? Aber ich tendiere dazu, Paulus zu glauben… Der Mann hat wahrscheinlich wirklich jede freie Sekunde dazu genutzt, in Sprachen zu beten. Und Paulus war mit Sicherheit absolut geistgeleitet. Für mich persönlich ist das Geschenk der Taufe im Heiligen Geist und der Zungenrede das kostbarste, was es gibt – nach dem Geschenk der Errettung. Ich kann auf alles verzichten – aber nicht auf den Heiligen Geist. Und für mich persönlich ist das Gebet in Sprachen die wichtigste Art von Gebet.

Warum? Es gibt zwei Aspekte dabei, die für mich der Hammer sind: Zum einen erbauen wir uns selbst im Glauben (Jud 20) und zum anderen sprechen wir Geheimnisse im Geist (1 Kor 14,2). Wir haben keine Ahnung, wie wir richtig beten sollen, der Heilige Geist tritt mit unaussprechlichen Seufzern für uns ein, und wir reden Geheimnisse im Geist. Geheimnisvoll übrigens nur für uns selbst, denn der Rest des Himmels versteht ja jedes Wort – schließlich ist es die Sprache des Geistes.

Wenn du also in der Führung des Geistes leben willst, ist das dein Schlüssel dazu: Verbringe viel Zeit im Sprachengebet. Es ist der Weg, um unseren innerlichen Kompass zu justieren. Indem wir viel in Sprachen beten, richten wir uns innerlich auf den Heiligen Geist aus. Die Nadel eines Kompasses zeigt immer nach Norden. Doch um den Kompass vernünftig anwenden zu können, musst du ihn auch so drehen, dass Norden dort anzeigt wird, wo Norden ist. Ansonsten wirst du schnell in der Arktis landen, obwohl du doch eigentlich in die Karibik wolltest. Ich erlebe momentan in einer Intensität wie noch nie zuvor, dass ich Impulse habe, zu bestimmten Veranstaltungen zu gehen, mit bestimmten Menschen Kontakt aufzunehmen oder bestimmte Dinge zu tun. Und wennn ich diesen Impulsen nachgehe, ist es wie eine Tür, die ganz weit aufschwingt, und wo sich hinter diesen Impulsen noch weit mehr versteckt, als ich vorher geahnt hätte. Es ist einfach nur großartig und „Wunder“-bar gleichzeitig. Die Kehrseite dessen ist aber auch, dass ich mich selbst zu einer gewissen Disziplin zwinge und jeden Morgen eine bestimmte Zeit im Sprachengebet verbringe – ganz egal, ob mir gerade danach ist oder nicht.

Ihr Lieben, unser Leben als Kinder oder besser: Söhne Gottes hat sehr viel mit unserem Fokus und unserer Disziplin zu tun. Wir können auf dem Stand von Kindern bleiben. Das ist völlig ok. Doch unser Erleben der Dinge Gottes wird eben auch Kinderstatus bleiben. Als Kinder haben wir fröhlich im Sandkasten gespielt, im Wasser geplanscht und sind Roller gefahren. Heute fahren wir Auto, benutzen Computer und schließen Geschäfte ab. Warum? Wir sind erwachsen geworden – zugegebenermaßen nicht ganz freiwillig. Im Reich Gottes funktioniert es weniger automatisch und zwangsläufig. Es ist eine Frage unserer Entscheidung.

Wir hatten gestern in unserer Gemeinde den großartigsten Lobpreis aller Zeiten. Wir wollten eigentlich gerade das Ende einleiten, als plötzlich eine Welle von Herrlichkeit die ganze Gemeinde erfasste. Es regnete himmlisches Feuer. Doch der Schlüssel dazu war eben eine gewisse Reife im Geist, die Bewegungen und die Absichten Gottes erkennen zu können und mit dem Heiligen Geist zu fließen. Das ist es, was ich will. Du auch? Dann beginne, dich auf die Frequenz des Reiches Gottes einzustimmen. Du wirst erstaunliche und großartige Dinge erleben – das kann ich dir garantieren!