Da sprach er: Komm! Und Petrus stieg aus dem Schiff und ging auf dem Wasser, um zu Jesus zu kommen (Mt 14,29)

Mich fasziniert diese Geschichte immer wieder aufs Neue. Die Waghalsigkeit von Petrus ist vermutlich bezeichnend für seinen temperamentvollen Charakter. Petrus brannte. Er warf sich immer mit seinem ganzen Sein in jede Situation und musste einiges an Dämpfern einstecken. Aber dafür machte er auch Erfahrungen wie kaum ein anderer der Jünger. Selbst Paulus bezeugt später, dass Petrus als eine der drei Säulen galt (Gal 2,9).

Petrus ging auf dem Wasser. Er befand sich zwischen dem Boot und Jesus mitten auf dem See. Nichts zum Festhalten oder Abstützen in der Nähe. Sandbänke oder Felsen gab es mitten in diesem riesigen See vermutlich auch nicht. Er ging also wirklich auf dem Wasser! Fake ausgeschlossen. Das Ganze war ja nicht einmal geplant! Niemand hätte Vorkehrungen treffen können. Petrus war einfach nur 100% petrusmäßig spontan. Er sieht Jesus vor sich auf dem Wasser, hat den Schock verdaut, dass Jesus auf dem Wasser geht, und entscheidet sich: Ok, Jesus, wenn du das bist, dann lass mich zu dir kommen. Interessant ist das Risiko, dass Petrus hier in Kauf nimmt. Denn wäre es nicht Jesus gewesen, wäre er ziemlich schnell ziemlich nass geworden. Aber das Boot wäre ja noch immer nah gewesen, so dass Petrus ganz schnell wieder Halt gefunden hätte. Vielleicht hat er sich irgendwie abgeseilt oder ist eine Trittleiter hinunter aufs Wasser gestiegen. Wie auch immer er es bewerkstelligt hat: Sein erster Schritt auf dem Wasser fand jedenfalls direkt am Boot statt. Und im Falle eines Reinfalls hätte er sich halt einmal abgetrocknet und umgezogen. Was soll’s, Nasswerden war ihm als früherer Fischer sicher vertraut.

Doch Petrus läuft auf dem Wasser. Ein Schritt nach dem anderen. Ist dir klar, dass jeder einzelne Schritt ein Wunder für sich war? Wenn du auf dem Wasser läufst, gehst du von Wunder zu Wunder. Petrus lief übrigens auf einem Vers, den er zu der Zeit noch nicht kennen konnte. Ich bin nicht einmal sicher, ob Petrus vor oder nach der folgenden Aussage von Jesus selbst aufs Wasser gegangen ist: Wenn er seine Schafe herausgelassen hat, geht er vor ihnen her; und die Schafe folgen ihm nach, denn sie kennen seine Stimme (Joh 10,4). Petrus folgte Jesus. Das ist DIE Offenbarung, die dich zu einem Wundertäter macht. Wenn Jesus dir vorangeht, du quasi in seinen Fußstapfen läufst, ist dir ALLES möglich. Was Jesus vor dir getan hat, kannst du auch tun. Er selbst hat gesagt, dass wir die gleichen Dinge tun werden, wie er – und noch größere (Joh 14,12).

Die Frage für unser Leben ist nicht so sehr, ob wir bestimmte Dinge tun können, sondern eigentlich nur, ob wir in diesen Dingen der Stimme unseres Hirten folgen. Beachte, dass auch Petrus auf die Antwort von Jesus hin aufs Wasser gegangen ist. Er fragte: Soll ich? Und Jesus antwortete: Komm! Petrus folgte der Stimme Jesu.

In Amerika gab eine Frau mir einen Schlüssel, als sie prophetisch für mich betete. Sie sagte mir, als es um Dinge ging, die Gott in meinem Leben und durch mein Leben tun will: Denk nicht drüber nach. Mach es einfach. Just do it. Und das will ich dir heute mitgeben: Wenn der Herr zu dir gesprochen hat, dann tu es einfach. Ein Wunder wird auf das andere folgen, wenn du Seinem Ruf folgst. Für Petrus hatte auch niemand einen schwimmenden Weg über das Wasser vorbereitet. Doch mit jedem einzelnen Schritt von Petrus bewirkte Gott ein Wunder, so dass das Wasser ihn trug.

Das ist der einzige Schlüssel für Wunder in unserem Leben. Das ist der einzige Schlüssel für ein Leben im Glauben, und nicht im Schauen. Hat der Herr zu dir gesprochen? Hat Jesus dir gesagt, was du tun sollst? Dann tu es. Sein Wort ist der Faktor, der Wunder an Wunder reiht, so dass du wie Petrus auf dem Wasser laufen kannst.