Und Hiskia freute sich samt dem ganzen Volk über das, was Gott dem Volk zubereitet hatte; denn die Sache war sehr rasch vor sich gegangen. (2 Chr 29,36)
Frohe Weihnachten! Ich wünsche Euch eine wunderschöne und besinnliche Zeit, hoffentlich im Kreis von lieben Menschen! Soviel zum heutigen Tag – aber jetzt: Themawechsel, denn ich bin heute morgen über etwas sehr interessantes gestolpert (trotz allem Weihnachtstrubel…).
Vor mehr als einem Jahr habe ich einen Artikel über Schebna und Eljakim geschrieben. Es ging darum, dass Gott höchstpersönlich Schebna, den Verwalter des Palastes, als „Schande für das Haus seines Herrn“ bezeichnete und aus dem Amt katapultierte. Eljakim wurde als sein Nachfolger eingesetzt, und im Unterschied zu Schebna ging es ihm nicht um die hochmotorisierten Prunkwagen, sondern er hatte das Herz eines Vaters den Einwohnern von Jerusalem gegenüber. Du kannst diesen Artikel noch mal unter folgendem Link nachlesen: https://facinghisgrace.wordpress.com/2011/10/23/schebna-und-eljakim-%E2%80%93-eine-prophetische-schau-auf-leiterschaft-und-die-vollmachtige-gemeinde/
Als ich damals diesen Blog schrieb, fragte ich mich, warum denn König Hiskia, der Chef von Schebna, diese Dinge nicht blickte und nicht entsprechend für Ordnung in seinem Laden sorgte. Heute bin ich der Antwort ein Stückchen näher. Über König Hiskia finden wir einen ausführlichen Bericht in 2 Chronik. Mehrere Kapitel handeln davon, dass er als erste Amtshandlung nach seiner Einsetzung als König den Götzendienst abschaffte, den Tempel des Herrn gründlich reinigen ließ und das Passahfest feierte. Hiskia hatte quasi das Herz auf dem rechten Fleck. Er kümmerte sich um Ordnung im Haus des Herrn – und im Gegenzug kümmerte sich Gott um Ordnung im Haus des Königs.
Ihr Lieben, wir kennen wahrscheinlich alle den Vers Befiehl dem Herrn deinen Weg, und vertraue auf ihn, so wird er es vollbringen (Ps 37,5). Je nach Geschmack vielleicht auch noch als Wandposter mit Sonnenuntergang im Hintergrund oder ähnliches, aber bei dieser Geschichte mit König Hiskia sehe ich gerade eine sehr praktische Anwendung dieses Verses. Und ich lerne momentan, wie Gott sich wirklich um unsere Belange kümmern kann, wenn wir uns um seine Belange kümmern.
Ich habe es heute zum ersten Mal so klar registriert, dass Hiskias ganze Konzentration auf das Haus Gottes, auf den Tempel gerichtet war. Dort sorgte er für Ordnung, dort sorgte er für die Wiederherstellung des Gottesdienstes, und er und sein Volk erlebten sehr schnell den Effekt. Doch der Zustand seines Palasts steht nicht nur auf einem anderen Blatt, sondern auch in einem ganz anderen Buch, nämlich bei Jesaja. Sein eigener Verwalter, der Chef über den Palast, war Gott ein Dorn im Auge. Und Gott selbst regelte das Problem, ohne dass Hiskia erstens einen Rüffel einstecken und zweitens selbst aktiv werden musste. Ich bin mehr und mehr davon überzeugt, dass Gott sich persönlich um unser Umfeld kümmern kann, die richtigen Menschen zuführen, andere wegführen, oder schlicht für eine Veränderung in der Art der Beziehung sorgt, wenn unser Fokus der Dienst an seinem Reich ist.
Ich weiß nicht, ob du in deinem Umfeld Personen oder Beziehungen hast, die irgendwie nicht vorwärts und auch nicht rückwärts gehen. Es klemmt irgendwie, und du weißt nicht, woran es eigentlich liegt und was die Lösung sein kann. Glaube Gott dafür, dass er eingreifen kann! Mein Pastor pflegt regelmäßig zu sagen: Jeder ist ein Segen – der eine, wenn er kommt, der andere, wenn er geht. Und das ist gar nicht böse gemeint, sondern ein Prinzip, das wir immer wieder erleben. Und das geht ganz ohne Streit oder stundenlange Gespräche, sondern wie von selbst und im Frieden. Genauso erleben wir plötzliche Veränderungen in den Beziehungen zu Menschen in der Weise, dass auf einmal eine Art von Klärung geschieht, die die gesamte Beziehung quasi auf andere Füße stellt. Und da, wo eine Art Mangel geherrscht hat, kommen aus dem Nichts Menschen in unser Umfeld, von deren Existenz wir vor einigen Wochen noch gar nichts wussten.
Das Kostbarste in irdischer Hinsicht sind Beziehungen. Jeder Mensch, der mit deinem Leben in Berührung kommt, bringt einen ganzen Kosmos von Begabungen, Erfahrungen, Vorlieben etc. mit. Jeder Mensch ist potentiell ein großartiges Geschenk an dein Leben. Nur manchmal verbirgt sich dieses Geschenk unter einer rauen oder pieksigen Schale. Oder diese Person möchte dir aus irgendwelchen Gründen lieber eins über die Rübe ziehen als Blumen überreichen. Manchmal liegt es daran, dass wir absichtlich oder unabsichtlich eine Saite bei diesen Menschen zum Schwingen bringen, die alles andere als wohlklingend ist. Und irgendwie finden wir einfach nicht den richtigen Ton.
Aber Gott!!! (Zitat von einem amerikanischen Freund von mir, das englische But God!! transportiert irgendwie mehr…) Diese zwei Worte sollten wir tiefer in unser Denken graben. Aber Gott hat Mittel und Wege, sich um Personen und Beziehungen zu kümmern, bei denen aus unserer Sicht Hopfen und Malz verloren ist. Ich frage mich, ob Hiskia auch ein Problem mit Schebna hatte. Ist der ihm genauso auf den Sender gegangen, wie er Gott auf den Sender ging? Jedenfalls platzte irgendwann Gott der Kragen, und nicht Hiskia! Gott gab ihm schließlich einen gewaltigen Schuss vor den Bug. Und übrigens blieb Schebna danach dem Hause Hiskias erhalten!
Ich merke, dass ich mich mit Blick auf mein persönliches Umfeld mehr und mehr entspanne. Gott tut momentan sehr interessante Dinge, und ich muss dabei gar nichts tun! Das heißt, manchmal muss ich mich entscheiden, locker zu bleiben… Aber Gott kann das gleiche auch für dich tun, auch da wo Hopfen und Malz scheinbar verloren sind. Kümmere dich um sein Haus, und er wird sich um dein Haus kümmern!