Er hat alles vortrefflich gemacht zu seiner Zeit, auch die Ewigkeit hat er ihnen ins Herz gelegt — nur daß der Mensch das Werk, das Gott getan hat, nicht von Anfang bis zu Ende ergründen kann (Pred 3,11)

Vor einiger Zeit habe ich versprochen, dass es eine Fortsetzung zum Thema „Überwinderleben“ gibt – hier ist sie. Und als ich gestern in meiner Gemeinde über dieses Thema gepredigt habe, hatte ich mitten drin eine Offenbarung. Heute morgen schrieb mir jemand den passenden Vers dazu auf Facebook, und here we go.

Wenn du die Sendschreiben an die Gemeinden in der Offenbarung studierst, wirst du sehen, dass jedes Schreiben mit der Aussage beendet wird: „Wer überwindet…“ Das Überwinden wird mit einer Verheißung verbunden. Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens. Wer überwindet, der wird mit weißen Kleidern bekleidet werden. Wer überwindet, den will ich zu einer Säule im Tempel meines Gottes machen. Das Spannende an der Sache ist, dass sich die Verheißungen auf das Leben in der Ewigkeit beziehen! Doch das Überwinden findet hier auf Erden statt.

Warum müssen wir auf Erden Dinge überwinden? Warum wurden wir nach unserer Bekehrung nicht einfach gleich entrückt? Wäre doch viel entspannter, oder? Das Argument, dass wir dazu da sind, das Evangelium zu verkünden und Menschen zu Jesus zu führen, ist eine mögliche Antwort. Doch ich glaube mittlerweile, dass es vielmehr darum geht, dass wir hier auf Erden lernen, geschliffen werden, zugerüstet werden und uns vor allen Dingen bewähren für die eigentliche Bestimmung, die Gott für uns hat.

Als ich gestern über diese Dinge sprach, habe ich auf einmal etwas verstanden, was ich so noch nie gesehen oder gehört habe: Gottes Plan für dein Leben ist nicht allein auf deine Zeit auf Erden beschränkt! Gott hat einen Plan für dich, der bis hin zu deinem Leben in der Ewigkeit reicht! Als Gott dich schuf, hatte er bereits eine Absicht, was du in der Ewigkeit in seinem Reich tun sollst.

In Lukas 19 sehen wir das Gleichnis von den anvertrauten Talenten. Doch was ist der Lohn für die Treue der Knechte? Sie werden über mehrere Städte gesetzt! Diese Städte befinden sich jedoch in der Ewigkeit! Es sind keine irdischen Städte. Ich bin davon überzeugt, dass Gott bereits heute für dich und mich einen Plan in der Ewigkeit hat. Die Frage, ob wir diese Position in der Ewigkeit einnehmen werden, wird jedoch durch unser irdisches Leben beantwortet. Der Faktor, der diesen Knecht in die Vollmacht über zehn Städte führte, war seine Treue im Umgang mit fünf anvertrauten Talenten. Der dritte Knecht, der sein Talent ungenutzt ließ, bekam keinen Lohn. Seine Position wurde also anderweitig vergeben – obwohl sein Herr (davon bin ich überzeugt) bereits einen Plan hatte, wie er ihn für seine Treue belohnen wollte. Test nicht bestanden.

Unser Leben hier auf Erden hat vor allem einen Zweck: Unsere Bewährung für unsere Position in der Ewigkeit. Hier beweisen wir unsere Treue. Hier überwinden wir Probleme dem Wort Gottes gemäß. Petrus spricht von der Bewährung unseres Glaubens, die Lob, Ehre und Herrlichkeit zur Folge haben wird (1 Petr 1,6-7). In 2. Korinther 11 können wir die Liste von Problemen nachlesen, mit denen sich Paulus rumschlagen musste: Auspeitschung, Steinigung, Schiffbruch, Hunger, Durst, Kälte, Gefahren zu Land, zu Wasser und zwischenmenschlich. Warum hat Gott das alles nicht verhindert? Warum kamen in diesen Fällen keine Engel, wo sie ihn doch schon mal aus dem Gefängnis befreit hatten? Ich denke, das war das Überwinderprogramm für Paulus, damit er seine Verheißung in der Ewigkeit erfüllt sehen konnte.

Was heißt es, zu überwinden? Es bedeutet laut Duden, durch Anstrengung mit etwas, was ein Hindernis darstellt oder Schwierigkeiten macht, fertigwerden oder es meistern. Auf unser Leben bezogen heißt das, die Dinge so anzugehen, wie es Gottes Wort uns sagt und so lange am Ball zu bleiben, bis dieser Berg bestiegen ist. Im Zwischenmenschlichen kann das z. B. bedeuten, nicht zurückzuschlagen, nicht auf das eigene Recht zu pochen, sich nicht zu rächen usw. Überwinden hat sehr viel mit Durchhalten zu tun. Paulus spricht davon, standhaft auszuharren bis wir das in Erfüllung kommen sehen, worauf wir hoffen, was wir erwarten (Röm 8,25). Das ist nicht immer witzig. Bergsteigen ist ein gutes Bild dafür. Ein kleiner Berg (z. B. ein Deich) macht da keine großen Probleme. Der Mount Everest dagegen ist eine ganz andere Nummer. So ein Berg erfordert Zähigkeit, eine gute Ausrüstung und viel Vorbereitung. Aber wer ihn bezwungen hat, wird diese Erfahrung nie vergessen.

Wenn du dich gerade wie auf halber Strecke der Zugspitze fühlst (ohne Seilbahn wohlgemerkt!): Deine Anstrengung hat einen Zweck und einen Lohn! Gott bereitet dich vor auf das, was du in der Ewigkeit in seinem Reich tun wirst. Heute wirst du geschliffen, zugerüstet und vorbereitet auf die Ewigkeit. Nicht aufgeben! Halte durch. Wer überwindet…

Predigt „Überwinderleben“ hier downloaden