Er hat da, wo nichts zu hoffen war, auf Hoffnung hin geglaubt, daß er ein Vater vieler Völker werde, gemäß der Zusage: »So soll dein Same sein!« (Röm 4,18)

Hoffnung hat in unserem Sprachgebrauch oft eine leicht „romantische“ Note. Sie passt nicht zu unserem rationalen Verstand, wird manchmal als Gefühlsduselei verkannt und oft mit kitschigen Bildern hinterlegt. Und doch ist Hoffnung DIE Antriebskraft unseres Lebens. Bloß merken wir es oft erst dann, wenn wir plötzlich keine Hoffnung mehr haben.

„Die Hoffnung stirbt zuletzt“ – das sagen wir schnell ironisch mit Blick auf Situationen, in denen wir meist keine Hoffnung haben. Ich glaube, dass unsere Hoffnung eines der wichtigsten Ziele des Feindes ist.

Wenn wir keine Hoffnung haben, killt das als erstes unseren Glauben generell und unseren Glauben für bestimmte Dinge im speziellen. Damit wird jegliche Zukunftsperspektive ausgelöscht. Ohne Hoffnung haben wir keine Erwartung mehr. Ohne Erwartung haben wir keine Perspektive, ohne Perspektive haben wir keine Zielrichtung mehr. Ohne Ziel gleicht unser Leben dem einer Primel – wir existieren, solange die Versorgung passt. Versiegt die Versorgung, verwelken wir innerhalb kürzester Zeit.

Das Interessante an Hoffnung ist: Sie hat nicht das Geringste mit der faktischen Realität zu tun. Hoffnung zielt auf Dinge ab, die wir nicht sehen. Das hatte schon Abraham verstanden, dem sein eigenes Alter und das Alter seiner Frau egal war – solange nur Gottes Zusage auf einen Sohn bestehen blieb. In Römer 8,24 sagt Paulus: Denn auf Hoffnung hin sind wir errettet worden. Eine Hoffnung aber, die man sieht, ist keine Hoffnung; denn warum hofft auch jemand auf das, was er sieht?

Hoffnung spielt sich auf unserer Gefühlsebene ab. Haben wir Hoffnung, sehen wir die Dinge positiv – selbst wenn die Umstände scheinbar negativ sind. Haben wir keine Hoffnung, sehen wir die Dinge negativ – ungeachtet jeglicher Umstände. Sehen wir die Dinge negativ, erwarten wir nichts anderes mehr als negative Entwicklungen, und so wird unser UN-Glaube programmiert. Hoffnungslosigkeit bei gleichzeitig hohem oder starkem Glaubenslevel sind unmöglich! Sie schließen sich gegenseitig aus.

Der Angriff auf unsere Hoffnung ist extrem heimtückisch – eben weil er nicht durch Fakten oder äußere Umstände geschieht. Der Angriff auf unsere Hoffnung spielt sich auf unserem Gefühlslevel ab und kommt völlig unerwartet und aus unerwarteten Richtungen. Manchmal braucht es eine Weile bis wir verstehen, was eigentlich gerade passiert. Lass es mich gleich vorab sagen: Dein Leben ist nicht gegen die Wand gefahren! An deiner Zukunft hat sich nichts geändert, deine Verheißungen haben sich nicht geändert, Gott hat sich nicht geändert. Das einzige, was sich geändert hat, ist dein Hoffnungslevel! Jemand hat in dir das Licht ausgemacht.

Ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass Hoffnung eine geistliche Kraft ist. Zwar können auch Nichtgläubige Hoffnung haben, doch worauf gründet sie sich? In Römer 15,13 finden wir eine Aussage, die ich noch nie so stark in ihrer Tragweite gefunden habe wie heute: Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und mit Frieden im Glauben, daß ihr überströmt in der Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes! Gott ist der Gott der Hoffnung! Gott selbst ist Quelle und Ursprung aller DEINER Hoffung. Er stellt sich zu seinen Verheißungen, darum haben wir überhaupt Hoffnung. Und beachte Teil 2 des Verses: überströmend in Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes – nicht durch unsere Kraft!

Wenn deine Hoffnung auf dem Nullpunkt ist, gibt es nur einen Weg, wie deine Hoffnung wieder lebendig wird: Gott selbst und das Wirken des Heiligen Geistes. Es ist seine Kraft, die deine Hoffnung wiederbeleben kann – nichts anderes. Fang an, in Sprachen zu beten. Fang an, wieder auf die Stimme des Heiligen Geistes zu hören. Nimm dir die Verheißungen vor, die Gott über deinem Leben ausgesprochen hat und mach dir bewusst, dass sich daran nichts geändert hat. Du wirst sehen, dass es ziemlich schnell wieder hell um dich herum wird.